Vergangene Woche war ich im Urlaub auf Mauritius. Damit war ich endlich wieder einmal für sechs Tage in Afrika. Die Insel ist natürlich etwas ganz anderes als der Süden des Kontinents, wo ich schon zehnmal unterwegs war. Auch mit Ägypten oder Ceuta, wo ich ebenfalls schon war, ist Mauritius nicht vergleichbar.
Mauritius hat mich landschaftlich sehr positiv überrascht. Die gesamte Insel ist grün, gebirgig und hat tolle Strände. Wüsten, wie ich sie in Ägypten und Südwestafrika kennengelernt habe, gibt es hier nicht. Dafür gibt es aber auch keine Elefanten, Löwen oder Zebras in freier Wildbahn. Das ist wiederum etwas, was ich im südlichen Afrika immer sehr geschätzt habe.
Die Städte und Ortschaften im Norden und Osten der Insel haben einen guten Eindruck hinterlassen, der Süden scheint generell ärmer zu sein. Hier sieht man viele halbfertige Häuser oder sogar Wellblechhütten, die als Wohnung oder sogar als Ladengeschäft dienen.
Gutes Frühstück – (für mich) problematisches Abendessen
Was ich im Vergleich zu meinen Urlauben in den USA sehr genossen habe, war das Frühstück im Hotel. Weißbrot, Käse, Kaffee (und nicht nur dunkel gefärbtes Wasser), Orangensaft und Mamorkuchen sprechen mich doch etwas mehr an als das typische amerikanische Hotel-Frühstück.
Dafür war das Abendessen für mich problematischer. Viele Restaurants bieten nur lokale Küche mit viel Grünzeug und Meeresfrüchten, was beides nichts für mich ist. Da lobe ich mir die Steaks in Südafrika, das ja gar nicht so weit entfernt ist.
Selbst die Pizza bei Pizza Hut ist im Vergleich zu dem, was ich aus Europa und Nordamerika kenne, etwas „komisch“ gewürzt. Dafür war die Pizza in einem Hotel-Restaurant in Flic et Flac ganz hervorragend. Man findet allerdings generell wenig Optionen mit Salami oder Schinken. Damit komme ich im Urlaub klar, auf Dauer wäre mir das nichts.
Highlight war für mich ganz klar Spur. Diese aus Südafrika stammende Steakhouse-Kette hatte es mir schon früher angetan. Hier war das Essen ganz hervorragend. Schade, dass es nur eine einzige Filiale auf Mauritius gibt. Diese ist allerdings recht günstig in der Mitte der Insel und nicht weit von der Hauptstadt Port Louis entfernt gelegen.
Gut ausgebaute Mobilfunknetze
Mit dem Mobilfunk auf Mauritius habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. My.t und Emtel haben gut ausgebaute Netze. Schade, dass es LTE nicht auch auf 800 MHz gibt. Auf niedrigeren Frequenzen würden sich die Netzbetreiber mit der Flächenversorgung leichter tun.
Die Radiolandschaft auf Mauritius ist wiederum ein Totalausfall. Wer einen Chart-Dudler sucht, wird vielleicht noch mit NRJ glücklich. Wer eher Musik aus den 70er und 80er Jahren, Oldies, Classic Hits und Classic Rock hören möchte, findet bei den lokalen Programmen absolut nichts passendes.
Die Temperaturen auf Mauritius waren mit rund 30 bis 32 Grad tagsüber und etwa 25 Grad nachts sehr angenehm. Allerdings war vor allem in der zweiten Wochenhälfte die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, was mir teilweise doch ziemlich zu schaffen gemacht hat. Man ist eben in den Tropen unterwegs.
Mauritius ist einen Besuch wert
Zusammenfassend lässt sich sagen: Mauritius war einen Besuch wert. Gewünscht hätte ich mir zwei, drei Tage mehr. Dann hätte ich auch noch die Sehenswürdigkeiten gesehen, die aus Zeitgründen ausgefallen sind. Einen weiteren Besuch auf Mauritius würde ich aber nicht machen (genauso wenig wie ich Curacao erneut besuchen würde, obwohl es mir auch dort gut gefallen hat). Eher würde mich die Nachbarinsel La Réunion reizen, die als französisches Überseegebiet ja sogar zur Europäischen Union gehört.