Kaum auf Mauritius angekommen, wollte ich natürlich lokale Prepaidkarten nutzen, zumal es hier logischerweise kein EU-Roaming gibt und der 1-GB-Roamingtarif von der Deutschen Telekom niemals für die ganze Woche ausreichen würde. Skyroam läuft in meinem Hotel nicht. Zudem finde ich es nicht wirklich praktisch, neben den Smartphones immer noch den mobilen Hotspot mitnehmen zu müssen.
Schon am Sonntag habe ich mir die Wertkarte von Mauritius Telecom zugelegt. Bis Ende 2017 wurde das Netz noch unter dem Namen Orange vermarktet. Das Apple iPhone XS Max erkennt den Betreiber auch heute noch als Orange, der Anbieter tritt aber nun unter dem Namen my.t auf.
Die SIM-Karte kostet 100 MUR, umgerechnet etwa 2,48 Euro. Im Kaufpreis enthalten sind bereits 250 MB Datenvolumen. Ich habe mich zusätzlich für ein 10-GB-Paket zum Preis von 999 MUR (24,84 Euro) entschieden. So kann ich das iPhone auch zum Tethering nutzen, was sinnvoll ist, zumal das WLAN im Hotel sehr langsam ist.
Kurios fand ich, dass nach der Aktivierung das 10-GB-Paket zuerst zur Verfügung stand, die 250 MB „Startguthaben“ wurden erst einige Zeit später aktiviert, dann aber vorrangig verbraucht, wie mir jeweils per SMS angezeigt wurde. Auch die Abfrage des Restguthabens ist jederzeit per SMS (Text „QUERY“ an die Kurzwahl 8684) möglich.
My.t hat ein gut ausgebautes LTE-1800-Netz. Dazu stehen auch UMTS und GSM zur Verfügung. Lediglich gestern im Black River Gorges National Park war das Netz teilweise sehr schlecht ausgebaut, was ich nicht so ganz verstehe, da sich dort sehr viele Touristen aufhalten, sodass sich der Ausbau in jedem Fall lohnen sollte.
Emtel mit „o2 Free“ auf der Prepaidkarte
Emtel ist der zweitgrößte Mobilfunk-Netzbetreiber auf Mauritius. Seit Montag bin ich auch bei diesem Unternehmen Kunde. Ich verwende die Prepaid-SIM im Blackberry KEY2 Dual-SIM. Der Kaufpreis lag auch für diese Karte bei 100 MUR (2,48 Euro). Dazu habe ich ein 8-GB-Datenpaket für 649 MUR (16,14 Euro) gewählt.
Hier ist die Abfrage des Guthabens per USSD-Code (*122#) möglich. Das verbleibende Datenvolumen wird aber dann doch wieder per SMS angezeigt. Das erinnert mich irgendwie an die Art und Weise, wie man auf Curacao sein Daten-Guthaben auf der Wertkarte abfragen kann.
Interessant fand ich eine SMS von Emtel, die mich darüber informierte, was nach Verbrauch meines gebuchten Datenpakets passiert: Der Netzbetreiber drosselt die Internet-Geschwindigkeit dann auf 1 MBit/s – quasi wie bei o2 Free in Deutschland, nur eben auch für Prepaidkunden und offenbar ohne Verzicht auf die LTE-Nutzung bei einsetzender Drosselung.
Wie My.t funkt auch Emtel auf LTE 1800. Dazu gibt es UMTS und GSM. Bei der Funkversorgung ist je nach Aufenthaltsort einmal My.t und einmal Emtel besser. Einen klaren Sieger gibt es nicht. Im Nationalpark war Emtel besser, hier in Blue Bay gibt es wiederum nur GSM und EDGE, während My.t LTE anbietet.
Selbst über EDGE ist der Internet-Zugang allerdings durchaus brauchbar. Ich nutze im Auto überwiegend Internetradio mit der PCRadio-App. Das klappt auch über 2G von Emtel wirklich gut. Alle Achtung, da habe ich vor allem bei Vodafone und Telefónica in Deutschland schon deutlich schlechtere Erfahrungen gemacht.
Chili ist die Nummer drei
Mit Chili, das man im Handy-Display auch als MTML sieht, gibt es noch einen dritten Mobilfunk-Netzbetreiber auf Mauritius. Von diesem Anbieter habe ich mir keine Prepaidkarte geholt, zumal ich hier – wie auch im Alltag – nur zwei Smartphones betreibe. Testen kann ich das Chili-Netz über das Roamingpaket von der Deutschen Telekom.