Vor eineinhalb Wochen ist in Großbritannien mit Greatest Hits Radio eine neue landesweite Hörfunkmarke gestartet. Das Programm gefällt mir recht gut und erfreut war ich, als die Station einen Tag nach Sendestart sogar bei TuneIn Radio aufgetaucht ist. Damit konnte ich den Sender auch über Apple CarPlay im Auto hören.
Einen Tag später war es wieder vorbei mit dem Empfang über TuneIn Radio. Ruft man seitdem die Seite auf, unter der Greatest Hits Radio zuvor zu empfangen war, so liest man nun den Hinweis: „Dieser Sender ist an Deinem Standort nicht verfügbar.“
Streams weiter frei empfangbar
Die Streams selbst sind nach wie vor nicht geogeblockt, aber der Bauer-Konzern, der hinter Greatest Hits Radio steht, möchte nicht, dass der Sender außerhalb des Vereinigten Königreichs gelistet wird – ein Problem, das es auch bei anderen Webradio-Apps gibt.
Einzig MyTuner Radio hält sich nicht an diese Beschränkung und macht Greatest Hits Radio weltweit verfügbar. Das gleiche gilt auch für Planet Rock, ein geniales, ebenfalls zu Bauer gehörendes Rock-Format aus Großbritannien. Über TuneIn Radio oder auch Receiver Radio ist die Station nur in Großbritannien zugänglich, über MyTuner Radio kann der Sender weltweit gehört werden.
Nutzt man die britische Version des Radioplayers, so ist die landesweite Version von Greatest Hits Radio weltweit zugänglich, einige Regionalversionen sind hingegen nur hörbar, wenn man mit einer britischen IP-Adresse zugreift. Planet Radio ist auf diesem Weg generell geogeblockt, obwohl der Sender auch einen weltweit frei empfangbaren Stream (AAC+) hat.
Absolute Radio, ein weiteres zum Bauer-Konzern gehörendes Programm, ist mit all seinen Spartenkanälen weltweit frei empfangbar. Die Station war bis vor einiger Zeit auch ganz offiziell bei allen Aggregatoren gelistet. Bei TuneIn sind die Programme mittlerweile nur noch in Großbritannien zugänglich, bei Receiver Radio, Radio.de und MyTuner Radio gibt es diese Beschränkung nicht. Warum es diese Unterschiede gibt, ist nicht bekannt.
Radiophone Kleinstaaterei nervt
Diese radiophone Kleinstaaterei nervt jedenfalls ziemlich und ist nicht zuletzt ja auch für britische Staatsbürger, die sich – aus welchem Grund auch immer – beispielsweise auf dem europäischen Festland aufhalten, eine massive Einschränkung.
Früher haben wir auf Kurzwelle grenzenlos Radio gehört. Heute wäre das im Internet in technisch deutlich besserer Qualität möglich – die Programmvielfalt wird aber künstlich begrenzt, vermutlich ähnlich bei vielen US-amerikanischen Stationen aus urheberrechtlichen Gründen. Schön sind diese Begleiterscheinungen der „neuen Medienwelt“ allerdings nicht.