Radio 90vier ist das jüngste Lokalradio in Niedersachsen. Der Sender hat am Freitagmittag um 12 Uhr seinen regulären Sendebetrieb aufgenommen. Gesendet wird auf UKW 90,4 MHz mit einer Strahlungsleistung von 1 kW vom Standort Ganderkesee. Zuvor wurde bereits ein Testprogramm ausgestrahlt.
Überregional kann Radio 90vier über einen Livestream im Internet gehört werden. Dieser steht wahlweise in MP3 mit 128 kBit/s und in AAC+ mit 32 kBit/s zur Verfügung. Dazu gibt es eine sendereigene App für Android und iOS.
Das neue Lokalradio für das westliche Bremer Umland ist damit einer der wenigen deutschen Hörfunkveranstalter, die einen „echten“ mobilen Stream anbieten. Viele andere Programmanbieter senden in MP3 mit immer höheren Bitraten, bieten aber überhaupt keine Stream-Alternative für die mobile Nutzung an. Bei anderen Radiostationen wird für den mobilen Empfang immer noch mit 56 oder 64 kBit/s gesendet, was vor allem dann zu wenig ist, wenn am Aufenthaltsort nur EDGE zur Verfügung steht.
Radio 90vier ist echtes Privatradio
Radio 90vier ist aber auch dadurch sympathisch, dass kein Großkonzern oder Verlag hinter dem Sender steht. Stattdessen handelt es sich um ein mittelständisches Unternehmen, wo die Gesellschafter zum Teil auch noch selbst hinter dem Mikrofon sitzen.
Werktags sind jeweils von 6 bis 20 Uhr moderierte Sendungen geplant. Zweimal im Monat gibt es eine zusätzliche Sendung am Freitagabend von 21 bis 22 Uhr. Samstags soll es von 9 bis 17 Uhr moderierte Programme geben, sonntags wird das Liveprogramm von 9 bis 18 Uhr ausgestrahlt. Zu allen übrigen Zeiten ist ein Musikprogramm zu hören.
Bleibt zu hoffen, dass sich Radio 90vier als neuer Lokalsender etablieren kann. Einfach wird es für den neuen Anbieter nicht, zumal mit dem Norddeutschen Rundfunk und Radio Bremen gleich zwei öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten im Sendegebiet zu hören sind. Dazu kommen die Privatradios aus Niedersachsen und Bremen.
Slogan „Die Region sind wir“
Der Vorteil von Radio 90vier liegt in der möglichen Nähe zum Hörer. Das können die überregional sendenden Mitbewerber in dieser Form nicht bieten. Bleibt zu hoffen, dass sowohl potenzielle Hörer wie auch Werbekunden den Sender als „ihr Lokalradio“ annehmen und zu schätzen wissen.