Seit einigen Tagen bin ich nun also auch Sonos-Nutzer. Zuvor hatte ich Multiroom über Apple AirPlay und Google Chromecast realisiert. Das hat funktioniert. Letzten Endes ist es aber von Vorteil, dass die Sonos-Lautsprecher immer auf Empfang sind. Die für meine bisherigen Lösungen genutzten HiFi-Anlagen und WLAN-Radios musste ich stets erst einschalten. Das wiederum macht den Vorteil der Bedienung komplett per App wieder zunichte. Wenn ich ohnehin direkt an die Audioquelle gehen muss, kann auch auch gleich die komplette Steuerung dort vornehmen.
Chromecast und AirPlay zeigen hin und wieder Schwächen. Stecker ziehen, Stecker wieder stecken – geht wieder. Das habe ich bei Sonos bisher nicht erlebt. Das System läuft völlig einwandfrei. Technische Probleme sind bislang nicht aufgetreten, obwohl ich Sonos wirklich sehr intensiv nutze.
Erfahrungen in den verschiedenen Räumen
Der Sound in meinem Wohnzimmer kommt von der Sonos Playbase und zwei Play:1-Lautsprechern. Das ist eine klare Verbesserung gegenüber den vier billigen Metro-Boxen, über die ich hier bisher Radio, Podcasts und Musik gehört habe. Als Vorteil kommt hinzu, dass auch der TV-Sound jetzt aus dem Sonos-System kommt.
Im kleinen Wohnzimmer, das auch als Zweitbüro dient, wurde mein Sangean WFR-29C durch einen Sonos One abgelöst. Nachteil: Kein Stereo-Klang mehr. Vorteil: Der Sound ist deutlich voluminöser geworden. Unter dem Strich ist es eine klare Verbesserung, wenn man einmal davon absieht, dass ich in diesem Raum nun keinen Zugriff auf das terrestrische Digitalradio DAB+ mehr habe.
In der Küche steht parallel zum Sonos One noch der Hama DIR 3100 – jetzt nur noch für DAB+. Hier muss ich sagen, dass das Hama-Gerät mindestens so gut wie der Sonos One klingt und dazu noch Stereo-Sound bietet (was mein gleich wieder vergessen kann, da ich mich so gut wie nie mittig zwischen den beiden Lautsprechern aufhalte). Multiroom ist hier der entscheidende Vorteil, vom Klang her gefällt mir das Hama-Gerät einen Tick besser.
Im Schlafzimmer habe ich das Sangean WFR-27C durch einen Sonos One abgelöst. Das bisherige Radio kann auch DAB+ – habe ich hier aber nicht genutzt, weil das Gerät keinen Antennenanschluss hat und ich am Nachttisch nicht mit einer Teleskopantenne arbeiten möchte, die ja auch schnell abbrechen kann. Hier bietet der Sonos One den deutlich besseren Klang. Er steht neben dem Fernseher und erfüllt den ganzen Raum mit gutem Klang. Das hat das Sangean-Radio mit seinen kleinen Lautsprechern nicht geschafft.
TuneIn Radio ist mein Favorit
Was die Dienste betrifft, so bin ich sehr zufrieden. Ich nutze TuneIn Radio, das ich mit zahlreichen eigenen Streams angereichert habe. Ein Verbesserungsvorschlag wäre der Zugriff auf das bei TuneIn angelegte Konto. Dann müsste man die Favoritenliste nicht doppelt – einmal für Sonos und einmal für die App – führen. Pocket Casts macht ebenfalls einen guten Job.
Spotify bietet den Vorteil, auch aus der eigenen App heraus direkten Sonos-Zugriff zu bieten. Das würde technisch auch für Webradio- und Podcast-Apps funktionieren. Da fragt man sich, warum das bislang kaum ein App-Anbieter umsetzt. Vorteil für Apple-Nutzer ist aber die Unterstützung von AirPlay 2. So bekomme ich auch Dienste auf Sonos, die dort (zumindest auf dem deutschen Markt) nativ nicht verfügbar sind.
Multiroom is king
Was ich sehr intensiv nutze, ist die Multiroom-Funktion, Ein Klick und der gehörte Content ist in allen Räumen verfügbar. Man kann nicht in allen Räumen gleichzeitig sein? Ja, aber man kann sich im Wohnzimmer aufhalten, zwischendurch auf die Toilette gehen und den Rückweg über die Küche antreten, um etwas zu knabbern oder zu trinken zu holen. Wenn man da gerade Musik hört, hört man sie halt ein paar Minuten nicht. Ist es aber ein spannendes Wortprogramm, dann möchte ich das schon weiter verfolgen können.
So ist nun auch die größte Schwäche meines Sonos-Systems schnell aufgefallen: Es fehlen Lautsprecher im Flur und im Bad. Letzteres lässt sich nicht realisieren, da ich im Bad nur eine einzige Steckdose habe, die zudem nur dann läuft, wenn dort auch das Licht bringt. Ein Sonos One im Flur sollte das Bad aber „mitversorgen“ können, ohne die Lautstärke so aufzudrehen, dass die Nachbarn Amok laufen.
So steht ein Sonos One für den Flur mittlerweile auch ganz oben auf meinem Wunschzettel. Ich denke, zu meinem Geburtstag Ende März werde ich mir diesen Lautsprecher gönnen. Dadurch wird sich die Anschaffung von Sonos Connect für die HiFi-Anlage im Wohnzimmer ebenso wie der Start von Sonos auch in meinem Büro verzögern. Aber auch nächstes Jahr soll ja ein Weihnachtsfest stattfinden, an dem man sich auch selbst etwas gönnen kann.