Die erst im vergangenen Jahr eingeführten Montagsspiele in der 1. Fußball-Bundesliga sollen wieder eingestellt werden, wenn die aktuellen TV-Lizenzen auslaufen. Dazu führten vor allem entsprechende Proteste von Fans.
Der Widerstand der Anhänger ist durchaus verständlich, denn für Berufstätige ist es kaum möglich, den eigenen Verein montags abends bei einem Auswärtsspiel zu unterstützen, das unter Umständen viele hundert Kilometer entfernt stattfindet.
Etwas überraschend werden auch die Montagsspiele in der 2. Liga gestrichen. Bei diesen haben die Fans das gleiche Problem. Allerdings hat das Montagsspiel in der 2. Bundesliga bereits eine langjährige Tradition.
Konzentration auf das Wochenende wünschenswert
Wie dem auch sei: Ich unterstütze es grundsätzlich, dass die Spieltage nicht immer weiter auseinandergerissen werden. Als ich Anfang der 80er Jahre begann, mich für Fußball zu interessieren, spielte die 1. Liga am Freitagabend und am Samstagnachmittag. Die 2. Liga war samstags und sonntags nachmittags aktiv. Und das wars. Kein Topspiel am Abend und unter der Woche wurde in der Liga höchstens in den seltenen englischen Wochen gespielt.
Unter der Woche fanden die Europapokal-Partien und die Länderspiele statt. Einen Unsinn wie die Länderspielpause, die den Spiele-Rhythmus in der Liga zerstört, gab es nicht. Die Spiele am Werktagabend fanden in der Regel auch um 20 Uhr oder 20.15 statt und nicht erst um 20.45 Uhr oder gar 21 Uhr, sodass die Begegnungen erst zu nachtschlafender Zeit enden.
So sehr ich mich freue, dass das Fußball-Angebot im Fernsehen gerade auch aufgrund der zahlreichen Anstoßzeiten immer größer geworden ist, so sehr wünsche ich mir, dass der Verzicht auf die Montagsspiele vielleicht nur der Anfang ist.
So ließen sich die Anstoßzeiten besser aufteilen
Warum nicht am Samstagabend zur besten Sendezeit – also ab 20 Uhr oder 20.30 Uhr – das Top-Spiel, dafür um 18.30 Uhr die Zweitliga-Begegnung, die bislang am Montagabend stattfand? Warum nicht am Sonntagnachmittag wieder eine Zweier-Konferenz in der 1. Liga anstelle einer zweiten Anstoß-Zeit um 18 Uhr, die im Prinzip für ähnliche Probleme wie die Montagsspiele sorgt? Die Fans der Auswärts-Mannschaft kommen erst mitten in der Nacht nach Hause. Da überlegt man sich zweimal, ob man sich den Schlachtenbummlern anschließt, wenn am Montagmorgen die Arbeit ruft,
Warum nicht Champions League und Europa League dienstags, mittwochs und donnerstags um 20.15 Uhr – so wie früher? So verständlich es auch ist, dass es mit 19 Uhr und 21 Uhr zwei Anstoßzeiten gibt, sodass die Fernsehsender fünf Stunden Fußball zeigen können, so unpraktisch kann diese Regelung für die Zuschauer sein.
Um 19 Uhr haben viele Fans noch gar keine Zeit zum Fernsehen und wenn sich in der K.O.-Phase die um 21 Uhr angestoßenen Spiele dank Verlängerung und ggf. Elfmeterschießen bis weit nach 23 Uhr hinziehen, erfährt so mancher Berufstätige wohl erst am nächsten Morgen die Ergebnisse. Früher war zwar auch im Fußball ganz sicher nicht alles besser. Optimal sind die aktuellen Anstoßzeiten aber beim besten Willen nicht.