Wie berichtet habe ich mir einen HomePod von Apple zugelegt. Ich hatte ohnehin mit einem AirPlay-Lautsprecher für das Schlafzimmer geliebäugelt und wenn man da die aktuelle AirPlay-2-Norm haben möchte, die multiroomfähig ist, ist die Auswahl noch nicht sehr groß.
Heute wurde das gute Stück geliefert und schon in der Mittagspause habe ich das Gerät in Betrieb genommen. Dazu muss die Home-App auf dem iPhone installiert sein. Ansonsten ist das Handling ähnlich einfach wie von den AirPods und mittlerweile auch von neuen iPhones und iPads gewohnt:
iPhone mit entsperrtem Display in die Nähe des HomePod bewegen, schon poppt ein Fenster mit der Frage auf, ob man den Smart Speaker einrichten möchte. Nach einer entsprechenden Bestätigung geht es auch schon los, wobei der gesamte Vorgang nur wenige Minuten Zeit in Anspruch nimmt.
Während der Ersteinrichtung wollte mir Apple wieder ein Abonnement für seinen Musik-Streamingdienst aufdrücken. Ich habe dankend abgelehnt und brauche auch die ganzen Smart-Funktionen des Lautsprechers nicht. Die AirPlay-Funktion vom iPhone aus habe ich sofort ausprobiert. Sie funktioniert – wenig überraschend – tadellos.
Guter Sound mit leichter Schwäche
Der Sound des HomePod ist gut, wobei ich früheren Testberichten beipflichten muss, dass die Bässe vielleicht etwas überbetont sind. Apple täte gut daran, eine Equalizer-Funktion zu integrieren, sodass jeder Nutzer den Klang nach den eigenen Bedürfnissen einrichten kann.
Nicht nachvollziehen kann ich die Kritik, dass sich die Lautstärke nur in groben Schritten einstellen lässt und die leistete Stufe vielleicht noch zu lauf sein könnte. Das mag der Fall sein, wenn man das Gerät per Sprachsteuerung mit Apple Music nutzt. Wenn ich aber mit TuneIn Radio, iHeartRadio oder Overcast arbeite, kann ich die gewünschte Lautstärke über das iPhone sehr präzise einstellen.
Zwischenfazit nach den ersten Stunden
Mein Ersteindruck vom HomePod ist positiv – allerdings für meinen sehr speziellen Anwendungsfall, der keinesfalls dem eines Smart Speakers entspricht. Es bleibt die Kritik, dass nur Apple-eigene Dienste nativ auf dem Lautsprecher laufen – und damit ausschließlich Services, die ich nicht brauche.
Apple täte gut daran, den HomePod für Webradio- und Podcast-Apps, aber auch für andere Streaming-Anbieter wie Spotify oder Amazon Music zu öffnen. Zudem würde man sich verschiedene Versionen des HomePod wünschen – unterschiedlich groß, mit unterschiedlichem Klang und zu unterschiedlichen Preisen.
Für das Schlafzimmer ist das vorhandene Modell sehr gut, für das Wohnzimmer wäre das Gerät fast ein bisschen klein, für die Küche dagegen überdimensioniert. Wenn Apple auf dem Smart Speaker Markt mitspielen will, gibt es ganz gewiss noch viel zu tun.
Ohne die Produkte von Amazon und Google je länger in der Hand gehabt zu haben, würde ich behaupten, dass Echo und Home mehr als das Apple-Pod können. Schade, dass Apple seit dem Tod von Steve Jobs immer weniger Innovationen selbst bringt, sondern oft nur noch auf die Konkurrenz reagiert.