Mahnwache am Hambacher Forst (Foto: SmartPhoneFan.de)
Mahnwache am Hambacher Forst (Foto: SmartPhoneFan.de)

Hambacher Forst, Immerath & mehr

Wie berichtet habe ich mich am Freitagnachmittag auf den Weg nach Mönchengladbach gemacht, um an der Weihnachtsfeier und Mitarbeitersitzung der ADDX e.V. teilzunehmen. Samstags gibt es im Rahmen dieser Veranstaltung immer ein Rahmenprogramm. Das war auch dieses Mal – trotz regnerischem Wetter – nicht anders.

So haben wir vormittags den Hambacher Forst besucht, der nicht weit von Mönchengladbach entfernt liegt. Nach einer Unterhaltung mit den Leuten an der Mahnwache sind wir in den Wald gegangen, wo wir aber kaum jemanden angetroffen haben, wenn man einmal von einem etwas außerhalb liegenden Camps absieht.

Direkt hinter dem inzwischen nur noch sehr schmalen Waldstück beginnt der Tagebau. So konnten wir auch mehrere der riesigen Schaufelradbagger quasi hautnah erleben. Es ist immer wieder beeindruckend, wie groß diese Bagger sind. Erstmals live gesehen hatte ich diese bereits 2014 am Tagebau Garzweiler.

Aktivistencamp am Hambacher Forst (Foto: SmartPhoneFan.de)
Aktivistencamp am Hambacher Forst (Foto: SmartPhoneFan.de)

Immerath zum größten Teil nicht mehr zugänglich

Garzweiler ist auch das richtige Stichwort für den nächsten Programmpunkt am gestrigen Samstag. Auf meinen Wunsch sind wir nach Immerath gefahren, einem Ort, der dem Tagebau weichen muss und den wie ebenfalls bereits vor fünf Jahren besucht haben.

Ich war 2015 nochmals in Immerath und im benachbarten Borschemich, das ebenfalls zurückgebaut wird. Immerath war damals zwar schon fast unbewohnt, aber noch weitgehend erhalten, während Teile Borschemischs bereits dem Tagebau gewichen waren.

Inzwischen ist Immerath nur noch zu kleinen Teilen zugänglich. Die mächtige Kirche im Ortskern wurde bereits gesprengt. Die Häuser werden nun wohl sukzessive ebenfalls abgebaut, im Platz für den Braunkohleabbau zu machen.

Schlussendlich waren wir noch im umgesiedelten neuen Borschemich, das deutlich kleiner als der ursprüngliche Ort ist. An sich hinterlässt das neue Borschemich einen guten Eindruck, doch irgendwie hat das Dorf keine Seele – und das merkt man auch wenn man einfach nur durchfährt.

Nach einigen Stunden fachsimpeln im ADDX-Büro ging es weiter zur eigentlichen Weihnachtsfeier, bevor ich kurz vor 21 Uhr die Heimreise angetreten habe. Dieses Mal routete mich das Navigationssystem über die Autobahn A3 anstelle der Sauerlandlinie.

Der Großteil von Immerath ist öffentlich nicht mehr zugänglich (Foto: SmartPhoneFan.de)
Der Großteil von Immerath ist öffentlich nicht mehr zugänglich (Foto: SmartPhoneFan.de)

Erstempfang von Antenne Pulheim auf UKW

Auf der Rückfahrt bin ich gut durchgekommen, sodass ich kurz vor Mitternacht wieder zuhause war. Auf dem Weg konnte ich erstmals Antenne Pulheim nicht nur im Internet, sondern auch auf UKW 97,2 MHz empfangen. Von der technischen Reichweite war ich positiv überrascht, zumal der Sender nur 20 Watt Strahlungsleistung hat.

Gerne hätte ich bei McDonald’s noch einen Milkshake getrunken. Erster Versuch ins Ransbach-Baumbach: Hier haben kontaktlose Zahlungen an den Terminals nicht funktioniert (getestet an zwei Terminals mit Apple Pay und VR Digitale Karten). Zweiter Versuch in Bad Camberg: Hier macht man an der Autobahnraststätte schon um 22 Uhr Feierabend, sodass ich mir den Kommentar, dass ich das doch etwas hinterwäldnerisch finde, nicht verkneifen konnte, was der Mitarbeiter überhaupt nicht verstand. Servicewüste Deutschland halt.

In Gründau-Lieblos, der letzten Möglichkeit auf einen Milkshake, habe ich dann auch nicht mehr angehalten. Stattdessen bin ich nach Hause gefahren und habe dort etwas getrunken. Der Ausflug an den Niederrhein hat sich aber in jedem Fall gelohnt. Wenn ich es zeitlich ermöglichen kann, bin ich im kommenden Jahr gerne wieder mit dabei.