Bereits zu Beginn meines USA-Urlaubs habe ich HD-Radio auf UKW ausprobiert. Der in Nordamerika gängige terrestrische Digitalradio-Standard ist aber auch für den Einsatz auf Mittelwelle geeignet. Nach meinen Erfahrungen gibt es allerdings zumindest im Südosten der Vereinigten Staaten nur wenige Rundfunkanbieter, die von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.
Auf meiner gesamten Reise von Houston bis Key West habe ich nur ein einziges Mittelwellenprogramm in HD-Qualität hören können. In Cocoa Beach war das Talkradio WMMV auf 1350 kHz parallel zum analogen Signal auch über HD-Radio zu empfangen. Der Sender hat eine Leistung von 1 KW und ist daher nur lokal zu hören.
Guter Klang – schlechter Empfang
Die Klangqualität von HD-Radio auf Mittelwelle konnte durchaus überzeugen. Der Klang erinnerte an Digital Radio Mondiale (DRM). Sprich: Der Sound ähnelte einem UKW-Signal – allerdings mit hörbaren digitalen Artefakten. Der Empfang ließ allerdings sehr zu wünschen übrig. So schaltete mein Sangean HDR-14 immer wieder auf das analoge Signal um, das naturgemäß schlechter als HD-Radio klang.
Auf weiteren Stationen meiner Reise wurde das eine oder andere HD-Radio-Signal auf Mittelwelle eingelesen, aber nicht decodiert. Allerdings waren die jeweiligen Stationen auch analog nur mit Fading zu empfangen. Unter diesen Bedingungen ist es durchaus verständlich, dass die digitalen Signale nicht wiedergegeben werden konnten.
HD-Radio auf AM im Video
HD-Radio bietet auf Mittelwelle fast noch mehr Vorteile als im UKW-Bereich, da der Klang gegenüber den analogen Signal deutlich gewinnt. So gesehen ist es mir unverständlich, warum das System insbesondere auf AM so wenig genutzt wird. Ich habe meinen Test in Cocoa Beach auch im Video festgehalten.