Obwohl ich im Rhein-Main-Gebiet aufgewachsen bin, kann ich nun wirklich nicht von mir behaupten, mit dem Hessischen Rundfunk groß geworden zu sein. Anstelle von hr3 hörte ich in meiner Jugend lieber Bayern3, Radio Luxemburg und Radio Caroline. Einzig die „Hitparade International“ am Donnerstagabend mit Werner Reinke war für mich „Pflichtprogramm“ auf hr3.
Dennoch ist mir Thomas Koschwitz natürlich aus den 80er Jahren geläufig. Gerne erinnere ich mich an legendäre Doppelmoderationen mit Werner Reinke, die so gar nicht ins Bild des ansonsten so langweiligen öffentlich-rechtlichen Rundfunks dieser Zeit passten. Ich sehnte den Start des privaten Rundfunks herbei, nachdem ich neben Radio Luxemburg und Radio Caroline auch die aus Südtirol nach Bayern sendenden Programme kennenlernen durfte.
Radio FFH startete 1989 als erster privater Hörfunksender in Hessen. Das Team zeigte sich ziemlich arrogant, indem es schon vor der Lizenzerteilung für den Sendestart plante. Das was programmlich dann aus dem Graf-Vollrath-Weg in Frankfurt-Rödelheim zu hören war, war aber durchaus ordentlich. Endlich gab es es wirklich gutes Radio direkt aus Hessen.
In der „Verbannung“ wird man zum hr-Stammhörer
In den 90er Jahren wurde Radio FFH zu Hit Radio FFH. Das Programm verlor für mich an Attraktivität und mittlerweile besinnte sich auch der Hessische Rundfunk darauf, Radio zu machen, das die Leute auch hören wollen. Zum ersten Mal zum Stammhörer von hr3 wurde ich von 1992 bis 1994. Damals machte ich mein Volontariat bei Infosat in Daun/Eifel und war werktags fernab der hessischen Heimat. Da war hr3 so etwas wie die akustische Verbindung nach Hause.
2006 und 2007 arbeitete ich unter der Woche direkt in der teltarif.de-Redaktion in Berlin, bevor ich ins Homeoffice zurückkehrte. Da ging es mir ähnlich wie zu der Zeit meines Volontariats. Ich war hr3-Stammhörer, zumal der Hessische Rundfunk für mich die Brücke nach Hause war. In Daun konnte ich hr3 über eine 8-Elemente-Yagiantenne auch noch gut über den Sender auf dem Großen Feldberg/Taunus auf UKW hören. In Berlin hatte ich damals mit dem Noxon 2 von Terratec mein erstes WLAN-Radio in Betrieb.
hr1 ist das neue hr3
Heute ist mir hr3 zu „jung“ und meine musikalische Heimat ist, wenn es um Programme des Hessischen Rundfunks geht, eher hr1. Hier sind mit Werner Reinke oder Martina Regel (um nur zwei Beispiele zu nennen) auch „alte Bekannte“ von hr3 zu hören. Zudem schätze ich die Berichterstattung aus Hessen, die mich oft dazu verleitet, meinen öffentlich-rechtlichen Heimatsender zu hören, obwohl ich über Internet, Satellit und DAB+ heutzutage Programme aus aller Welt in guter Qualität empfangen kann.
Unvergessen sind Aktionen wie hr8 oder „Lack knacken“. Ich habe es sehr bedauert, dass es die von Werner Reinke und Thomas Koschwitz gestalteten Sonntags-Specials, bei denen ausschließlich Musik von Vinyl gespielt wurde, nun schon lange nicht mehr gab. Immerhin sind beide Akteure künftig wieder auf hr1 zu hören. Werner Reinke gestaltet nach wie vor eine Drei-Stunden-Sendung am Samstagvormittag, die ich sehr schätze (und die beim Schreiben dieses Beitrags gerade im Hintergrund läuft). Thomas Koschwitz kehrt am kommenden Montag zu seinem Heimatsender, dem Hessischen Rundfunk, zurück.
Herzlich willkommen, Thomas Koschwitz
Es ist schon ein paar Monate her, dass der hr verkündete, Thomas Koschwitz sei „ab Herbst“ die neue Stimme am Morgen auf hr1. Im Endeffekt ist es nun sogar der Spätsommer geworden und ab Montag geht „Koschwitz am Morgen“ auf Sendung. Das Programm läuft werktags von 5 bis 9 Uhr und ich muss sagen, dass ich mich sehr auf die prominente Stimme am Morgen freue.
Willkommen zurück, Thomas Koschwitz. Du hast Dir viel vorgenommen, zumal Du die Sendung ja fünf Tage pro Woche und in jeder Woche gestalten willst. Das ist durchaus eine Herausforderung und ich hoffe, dass sich die Show dadurch nicht mit der Zeit „abnutzt und totläuft“.
Schön wäre es, wenn dennoch hier und da Platz für das eine oder andere Special mit Deinem langjährigen Radio-Weggefährten Werner Reinke wäre. „Reinkefeiert mit Koschwitz“ wäre doch vielleicht ein passender Titel für eine Silvestershow, um nur ein Beispiel zu nennen. Aber Ihr dürft es gerne auch ab und zu wieder einmal am Sonntag „knacken lassen“.
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