Gestern fand wieder das jährliche, von Henning Gajek organisierte Mobilfunk-Usertreffen ohne Funkversorgung statt. Ich war 1998 – wenige Tage vor dem Netzstart von Viag Interkom – das erste Mal dabei und habe seitdem nur wenige Treffen ausgelassen.
Tagungsort ist nun schon seit einigen Jahren die Waldgaststätte Zum Saupferech, idyllisch gelegen neben der Bundesstraße 37 zwischen Bad Dürkheim und Kaiserslautern. Ich bin gestern gegen 08.30 Uhr aufgebrochen und war um 10.30 Uhr – dieses Mal sogar als erster Teilnehmer – vor Ort.
Wie immer gab es fast keinen Mobilfunkempfang. Nur das Vodafone-Netz war stellenweise schwach mit empfindlichen Geräten aufzunehmen, allerdings nicht stabil und zum aufbauen einer Verbindung reichte der Empfang keineswegs aus. Die Netze von Telekom und Telefónica hatten sich schon kurz hinter Bad Dürkheim verabschiedet.
Zwei Mobilfunknetze am Start
Doch kaum begann das Treffen, zu dem dieses Mal 41 mobilfunkbegeisterte Nerds angereist waren, schon gab es auch Funkversorgung. Mit Software Defined Radios (SDR) wurde das fast schon in Vergessenheit geratene C-Netz wiederbelebt und auch ein GSM-Netz – dieses Mal auf der in den USA üblichen Frequenz 850 MHz – war am Start.
Alte C-Netz-Telefone konnten erstmals wieder genutzt werden – wenn auch mangels Anbindung an die öffentlichen Telefonnetze nur intern. Über das eigens errichtete GSM-850-Netz konnten auch SMS-Mitteilungen ausgetauscht werden.
Dazu gab es Fachvorträge unter anderem zum gehypten künftigen 5G-Mobilfunkstandard und zum Netzausbau von Telekom und Telefónica. Details zum Mobile Banking rundeten die gelungene Veranstaltung ab.
Fußball-WM daheim
Um 17 Uhr trat ich die Heimreise an, um drei Stunden später dann das packende Fußball-WM-Spiel zwischen Deutschland und Schweden zu verfolgen. Die Entscheidung für die Heimreise war im Nachhinein betrachtet gut, denn die Teilnehmer des Bad Dürkheimer CB-Funk-Stammtischs wurden ohne Vorwarnung zum Anpfiff des WM-Spiels um 20 Uhr aus dem Lokal geworfen.
Hätte ich dieses Event – wie sonst üblich – noch wahrgenommen, so hätte ich das Spiel der deutschen Mannschaft wohl nur im Autoradio hören können. Auch wenn ich selbst nicht betroffen war, finde ich das Verhalten des Kneipenbesitzers eine Unverschämtheit, zumal es im Vorfeld wohl keinerlei Information dazu gab, dass das Restaurant pünktlich zum Spielbeginn schließt.
Da ich gestern ungeplant sehr früh wach war, war es aber unter dem Strich gut, früh zurückgefahren zu sein. So war ich vor dem ersten Sekundenschlaf sicher im heimischen Wohnzimmer. Die Anreise zum „Funkloch-Treffen“, zu dem wir auch wieder Mitarbeiter verschiedener Netzbetreiber begrüßen konnten, hat sich aber – wie immer – gelohnt.