Erst vor wenigen Jahren ist M-net als einzige echte Alternative zur Deutschen Telekom im Main-Kinzig-Kreis gestartet. Schließlich verkauft die Münchner Telefongesellschaft nicht einfach ein Telekom-Resale-Produkt, sondern betreibt ein eigenes Netz und für mich kommen im Festnetz ehrlich gesagt nur echte Netzbetreiber in Frage.
Nun ist M-net an meinem Standort nicht mehr verfügbar. Interessenten, die bereits zu M-net gewechselt sind, musste der Netzbetreiber den Vertrag sogar wieder kündigen. Hintergrund: Nur ein Netzbetreiber kann die Vectoring-Technik im Nahbereich um die Hauptverteiler einsetzen. Wer das ist, ist regional sehr unterschiedlich.
Netzbetreiber verlieren auch Bestandskunden
Meinem langjährigen Hobbyfreund und Kollegen Henning Gajek musste die Telekom den VDSL-Anschluss kündigen, da bei ihm ein regionaler Netzbetreiber Vectoring im Nahbereich ausbaut. Es ist Telekom-Kunde geblieben und nutzt nun wieder ADSL, das durch LTE „aufgebohrt“ wird (Hybrid-Anschluss).
In Biebergemünd-Bieber macht nun offenbar die Telekom selbst Vectoring im Nahbereich. Im Umkehrschluss kann der Mitbewerber M-net seine Anschlüsse in diesem Nahbereich nicht mehr anbieten. Ersten Kunden hat M-net aus diesem Grund bereits den vorhandenen Anschluss gekündigt, bei mir ist M-net nicht mehr buchbar.
Kurios an der Sache ist, dass die Telekom ihr Engagement in der Region bislang auf eben diesen Nahbereich beschränkt – also auf die ohnehin schon vorhandene Infrastruktur. Wer zu weit vom Verteiler weg wohnte, musste bis zum Start von Breitband MKK / M-net mit DSL 2000 oder 6000 vorlieb nehmen.
Vermutung: M-net wollte gar kein Vectoring machen
Ich vermute daher, dass sich M-net gar nicht darum bemüht hat, Vectoring im Nahbereich anzubieten, da das Unternehmen für schnellere Internet-Zugänge eher auf Glasfaser setzt. Damit blieb nur die Telekom übrig, die nun mit vergleichsweise geringen Mitteln aufrüsten kann.
Persönlich bin ich nicht böse um die Situation. Preislich nehmen sich M-net und Telekom bei mir nichts. Würde ich keinen Internet-Anschluss ohne Festnetztelefonie buchen, wäre M-net unter Berücksichtigung des MagentaEINS-Rabatts, den ich bei der Telekom habe, sogar teurer.