Reuter Pocket (Foto: SmartPhoneFan.de)

Rundfunkfernempfang: Die ersten Wochen mit dem Reuter Pocket

Wie berichtet habe ich mir Anfang Mai den Reuter Pocket zugelegt. Dabei handelt es sich um einen sehr kompakten, aber dennoch leistungsfähigen Weltempfänger. Mittlerweile konnte ich auch einige weitere Erfahrungen mit diesem Gerät sammeln.

Was mir sehr gut gefällt ist die Audioaufbereitung im Lang-, Mittel- und Kurzwellenbereich. Insbesondere wenn man mit schmalen Filtern arbeitet, um aus einem schwachen Signal noch möglichst viel herauszuholen, ist der Klang deutlich besser als bei meinem NRD-535DG von JRC. Dadurch ist auch die Sprachverständlichkeit sehr gut.

Erfahrungen auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle

Ich habe den Reuter Pocket auf dem Balkon mit rund drei Metern Draht als Antenne betrieben. Das ist entspanntes DXen nach dem Arbeitstag und reicht völlig aus, um mal eben über das Band zu drehen.

Aber auch in Verbindung mit meiner 25-Meter-Langdrahtantenne habe ich den Empfänger betrieben. Unter dem Strich waren die gleichen Stationen zu hören, die auch der JRC NRD-535DG an der gleichen Antenne bringt – allerdings mit besserer Klangqualität.

Hin und wieder zeigte sich im Display eine kurzzeitige leichte Übersteuerung des Antenneneingangs. Lösung: Entweder den integrierten Abschwächer verwenden oder eben ein Anpassgerät wie das Yaesu FRT-7700 einsetzen.

UKW und DAB+

Der UKW-Empfang ist an der eingebauten Teleskopantenne hervorragend. Empfindlichkeit und Trennschärfe sprechen für sich. An meiner 8-Elemente-Yagiantenne auf dem Dach wird der Antenneneingang allerdings hoffnunngslos übersteuert. Hier hilft der Abschwächer oder ein zwischengeschaltetes Dämpfungsglied.

Was mir nicht gefällt ist die Art und Weise, wie der DAB+-Empfang realisiert wurde. Es ist nicht möglich, manuell einen bestimmten Kanal anzuwählen, um dann – etwa durch Verändern der Antennenposition – gezielt auf DX-Jagd zu gehen. Stattdessen muss man zwingend mit dem Suchlauf arbeiten.

Es kommt hinzu, dass der Empfang mit der Teleskopantenne – das ist in meinem Fall die Diamond SRH-789 – gut, aber eben nicht überragend ist. Schwächere Multiplexe werden nicht eingelesen, Hier ist der Sony XDR-P1DBP die bessere Wahl. Vorteil beim Reuter: Ich habe alle Betriebsarten (AM, FM, DAB+) in einem einzigen Gerät.

Zusammenfassung nach den ersten Wochen der Nutzung

Der Reuter Pocket ist ein hervorragender portabler Weltempfänger, der es auch mit großen Stationsempfängern aufnehmen kann. An die Bedienung hat man sich nach dem ersten Abend der Nutzung gewöhnt. Das Konzept geht sehr schnell in Fleisch und Blut über. Einzig die Großsignalfestigkeit und das Konzept des DAB+-Empfangs könnten besser sein, wobei man stets bedenken muss, dass wir es hier mit einem portablen Gerät zu tun haben, das auch auf einer Flugreise bequem ins Gepäck passt.

Ich bin mit dem Reuter Pocket sehr zufrieden und werde diesen auch künftig vor allem auf dem Balkon und auf Reisen einsetzen. Das kann ein Kurztrip in den Vogelsberg oder in die Rhön, den ich auch zum DXen nutzen möchte, genauso sein wie der nächste Übersee-Urlaub oder eben ein DX-Camp. Im heimischen Shack werde ich auch künftig den JRC NRD-535DG nutzen, da die Bedienung bequemer ist und ein solcher Stationsempfänger über Großsignalfestigkeitsprobleme nur müde lächelt.

1 thoughts on “Rundfunkfernempfang: Die ersten Wochen mit dem Reuter Pocket”

Kommentare sind geschlossen.