2017 hatte es die Frankfurter Eintracht, deren Fan ich nun schon seit mehr als 35 Jahren bin, erstmals seit langer Zeit wieder einmal ins DFB-Pokalfinale geschafft. Ich konnte das Spiel aber nicht sehen, da ich genau zu dieser Zeit auf der Rückfahrt der schon lange geplanten Reise nach Helgoland war. So erlebte ich im Autoradio die Niederlage gegen Borussia Dortmund.
Nach dem Halbfinalsieg von Eintracht Frankfurt gegen Schalke 04 vor wenigen Wochen stand für mich fest: In diesem Jahr möchte ich das Spiel in jedem Fall sehen. Karten für das Berliner Olymiastadion, wo das Pokalfinale nun schon seit vielen Jahren stattfindet, waren auf offiziellen Wegen nicht zu bekommen und auf dem Schwarzmarkt rund 500 Euro teuer.
Schade, denn da ich am Dienstag und Mittwoch ohnehin dienstlich in Berlin bin, hätte man das Endspiel und die Dienstreise gut miteinander verbinden können. Aber es gab ja noch das von hr3 veranstaltete Public Viewing in der Commerzbank Arena. Karten waren – inklusive RMV-Ticket für die Anreise – für 8 Euro zu bekommen. Da wäre es ja fast teurer gewesen, zuhause zu bleiben.
Mit Auto und S-Bahn ins Stadion
Ich fuhr also gestern Nachmittag mit dem Auto zum Hanauer Hauptbahnhof, um von dort aus mit der S-Bahn zur Commerzbank Arena weiterzureisen. Gegen 17.15 Uhr kam ich am Stadion an – gerade rechtzeitig zum Einlass, der für 17.30 Uhr angekündigt war.
Auf dem Gelände gab es dann erstmal die obligatorische Bratwurst, als Nachtisch eine Käse-Schinken-Stange und eine Cola, bevor ich mir einen guten Sitzplatz gesucht hatte. Die Zeit bis zum Anstoß des Spiels gegen den FC Bayern München verging recht schnell. Auf der Leinwand wurden Zusammenfassungen der früheren Pokalerfolge von Eintracht Frankfurt gezeigt.
Die Stimmung im Stadion war wie ein großes Fragezeichen. An einen überragenden Sieg ausgerechnet gegen den FC Bayern glaubte niemand. Es ging eigentlich eher darum, wie lange die Eintracht dem Gegner wohl Paroli bieten kann, ob die Münchner vielleicht einen schlechten Tag erwischen und es doch zu einer Sensation reichen könnte.
1:0 in der 11. Minute
Dann die 11. Spielminute – das 1:0 für Eintracht Frankfurt, unbändiger Jubel im „Waldstadion“ und zum ersten Mal dann auch bei mir die Gedanken, ob das vielleicht doch heute etwas geht. Mit der knappen Führung für die Eintracht ging es dann auch in die Halbzeitpause.
53. Minute, Bayern gleicht aus. Würde der deutsche Meister jetzt doch zum großen Gegenschlag ausholen? Wie lange könnte die Frankfurter Abwehr dem Ansturm des Gegners Paroli bieten? Zwischenzeitlich waren die Bayern deutlich überlegen, doch in der 82. Minute fiel das 2:1 für Eintracht Frankfurt. Großer Jubel im Stadion, nur noch acht Minuten, der Pokal zum Greifen nahe.
Entscheidung in der Nachspielzeit
Bayern macht Druck, vier ellenlange Minuten Nachspielzeit und kurz vor dem Schlusspfiff Diskussionen um ein mögliches Foul im Frankfurter Strafraum. Der Schiedsrichter sieht sich das Video an und entscheidet auf Eckstoß statt Strafstoß. Dann ein Konter und das 3:1, die Entscheidung. Eintracht Frankfurt holt nach 30 Jahren wieder den DFB-Pokal an den Main.
Nun wurden die Tore zum Innenraum der Commerzbank Arena geöffnet. Auch ich ließ es mir nicht nehmen, das „Spielfeld“ zu betreten und auf die Übergabe des Cups zu waren. Wahnsinn! Was für ein Tag, was für ein Spiel, was für eine Saison. Der Besuch im „Waldstadion“ hat sich definitiv gelohnt.
Mit S-Bahn und Auto fuhr ich zurück nach Hause. Mit einem Milk Shake bei McDonald’s ließ ich auf dem Rückweg den Tag noch ausklingen. Das war definitiv der schönste Tag, seit ich Fan von Eintracht Frankfurt bin.
Quelle: YouTube-Kanal: Eintracht513