Wie berichtet gehe ich seit nunmehr 40 Jahren dem Hobby Rundfunkfernempfang nach. Empfängertechnisch bin ich eigentlich gut aufgestellt. Dennoch machte ich in mir ein „Haben-will-Gefühl“ breit, als 2016 der Reuter Pocket als neues semiprofessionelles Gerät im – wie es der Name schon aussagt – Pocket-Format vorgestellt wurde.
Im vergangenen Jahr hatte ich mich zunächst gegen den Kauf entschieden. Bisherige Testberichte waren aber durchaus vielversprechend, sodass ich nun schlussendlich doch zugeschlagen habe. Das hat gleich mehrere Gründe. Zum einen sind meine beiden Degen DE1103, die ich bislang als Reiseempfänger verwendet hatte, in die Jahre gekommen. Beide Geräte haben mittlerweile Macken und sind nicht mehr wirklich zuverlässig.
Ich habe dann noch einen Sangean ATS 909 mit TechniSat-Branding im Portfolio. Diese Geräte wurden vor fast 30 Jahren verkauft. Auch der Sony ICF-SW100, den ich noch hier habe, ist älteren Datums. Ich würde den Geräten auch nicht mehr die größte Zuverlässigkeit zusprechen. An SDR-Technik oder gar DAB+-Empfang ist bei diesen Oldtimern schon gar nicht zu denken.
Reuter Pocket: Das iPhone X unter den Receivern
Nun soll der Reuter Pocket als mein neues Reiseradio dienen, das sowohl die analogen AM-Frequenzbereiche Lang-, Mittel- und Kurzwelle, den UKW-Bereich und auch den digitalen Standard DAB+ abdeckt. Ich habe direkt die Version C2 inklusive der UKW-Option mit zusätzlichen Filtern genommen, sodass das Gerät preislich auf dem Niveau eines Apple iPhone X liegt.
Gestern kam das Gerät an. Es hinterlässt einen sehr wertigen Eindruck und bei den ersten „Quick-and-dirty-Tests“ in der Mittagspause zeigte der Reuter Pocket auch gleich, was es an einer einfachen Teleskopantenne, die ich gleich mitbestellt hatte, auf UKW zu leisten vermag. So hörte ich im Garten NDR 2 Harz-West auf 92,1 MHz direkt neben SWR 2 Donnersberg auf 92,0 MHz oder Radio Charivari Würzburg von der Frankenwarte trotz des hr4-Ortssenders vom Großen Feldberg/Taunus auf 102,5 MHz.
Übliches Programmangebot auf DAB+
Auf DAB+ hörte ich die üblichen Programme (Bundesmux, hr, Hessen Digitalradio, Bayern, Unterfranken), aber beispielsweise nicht den SWR-Mux aus Rheinland-Pfalz. Hin und wieder werden immerhin die Kennungen eingelesen. Dennoch bin ich der Ansicht, dass der Sony XDR-P1DBP bessere Ergebnisse liefert.
Auf Mittel- und Kurzwelle hat mich vor im ersten Test allem die klare Audioqualität des Reuter Pocket begeistert. Aber auch die Steilflankigkeit der Filter weiß zu begeistern. Auf AM habe ich meine 25-Meter-Langdrahtantenne verwendet, die ansonsten auch in Verbindung mit dem NRD-535DG von JRC seit vielen Jahren gute Dienste leistet. Mit dem Reuter Pocket wird es in den kommenden Tagen und Wochen noch viel zu entdecken geben. Selbstverständlich wird es hier im Blog dann auch entsprechende Erfahrungsberichte geben.
1 thoughts on “Reuter Pocket: Das ist die eierlegende Wollmilchsau unter den Weltempfängern”
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