Wie berichtet gibt es LTE von Telefónica jetzt auch in Teilen von Biebergemünd. Die Basisstation steht eigentlich in Linsengericht-Eidengesäß, sodass es aufgrund der schwierigen Topografie im Spessart erstaunlich ist, dass die Anlage zumindest im Bereich der Bundesstraße 276 zwischen den Biebergemünder Ortsteilen Lanzingen und Kassel eine Verbesserung der Mobilfunkversorgung mit sich bringt.
Bewegt man sich weiter Richtung Süden, so wird das Signal in der Senke um Roßbach schnell schwächer. Die Smartphones schalten auf das GSM-Signal von der Basisstation oberhalb der Ortsteile Roßbach und Bieber um. Ich wollte nun wissen, ob vielleicht doch noch ein Signalrest in Bieber ankommt.
Der Standort der Basisstation ist recht exponiert und gerade Richtung Norden habe ich auch recht guten Radioempfang. 1999 peilte ich mit einer kleinen Richtantenne auf dem Dach die Viag-Interkom-Basisstation in Gründau-Lieblos an, um den damaligen netzinternen Aktionstarif für LOOP-Prepaidkarten zu nutzen. Swisscom-Roaming gab es bei LOOP nicht, das National Roaming mit der Deutschen Telekom startete erst später.
Lieblos ist etwa die gleiche Richtung wie Eidengesäß, nur deutlich weiter weg. Ohne Yagiantenne hätte ich damals keine Chance gehabt, wobei es seinerzeit auch noch Handys mit Antennenanschluss gab. Das wäre heutzutage undenkbar.
Netzsuche erfolgreich
Eine erste Netzsuche auf dem Balkon war erfolgreich, „E-Plus 4G“ wurde in der Netzliste am Huawei Mate 9 gefunden. Automatisch eingebucht sich das Handy nicht – vermutlich aufgrund des extrem schwachen Signals. Aber auch indoor hatte ich direkt am Fenster (in Richtung der Basisstation) Erfolg und konnte das Signal aus Eidengesäß empfangen.
Manuell konnte ich mich auch ins LTE-Netz von Telefónica einbuchen. Bei Speedtests erreichte ich zwischen 8 und 15 MBit/s im Downstream, allerdings nur rund 300 bis 400 kBit/s im Upstream. Sehr gut waren auch die Pingzeiten mit 17 bis 18 ms.
Das Signal ist sehr schwach, bewegen darf man sich mit dem Handy nicht, sonst bucht es sich sofort ins GSM-Netz um. Trotzdem ist Telefónica nun nach der Deutschen Telekom der zweite Netzbetreiber, der in meiner Heimat LTE anbietet. Das schwache Signal reicht im Notfall für brauchbare Datenraten und könnte somit als Ersatz für den Internet-Zugang dienen, wenn mein DSL-Anschluss einmal ausfällt.
Wann wird Biebergemünd direkt versorgt?
Wünschenswert wäre es dennoch, dass Telefónica es in absehbarer Zeit auch schafft, die beiden in Biebergemünd befindlichen Basisstationen mit LTE aufzurüsten. Angekündigt wurde die Versorgung schon vor mehr als zwei Jahren, passiert ist bisher allerdings nichts. Immerhin tut sich aber zumindest in der Umgebung mittlerweile etwas.
2 thoughts on “DX-Empfang: Telefónica LTE schafft es auch bis nach Bieber”