Wie berichtet hat die Deutsche Telekom an der Mobilfunk-Basisstation für die Biebergemünder Ortsteile Bieber und Roßbach einen zweiten LTE-Träger aktiviert. Bietet die Telekom schon seit mehr als zwei Jahren LTE 800 an, so ist das 4G-Netz jetzt auch auf 1800 MHz aktiv.
Die technische Reichweite ist auf 1800 MHz physikalisch bedingt kleiner als auf 800 MHz. Das kennen wir bereits vom früheren GSM-Netz von E-Plus, das in Bieber und Roßbach ebenfalls auf 1800 MHz aktiv war. So war E-Plus ebenfalls vor allem innerhalb von Gebäuden schlechter als die anderen Mobilfunknetze zu empfangen.
LTE 1800 sorgt für mehr Performance
Vorteil von LTE 1800: Der zusätzliche Träger bietet mehr Performance und auch Entlastung für das 4G-Netz auf 800 MHz. Wer nahe genug an der Basisstation wohnt, surft auf 1800 MHz, in ungünstigeren Empfangslagen übernimmt LTE 800 die Versorgung.
Eigentlich sollten mit dem 20-MHz-Träger auf 1800 MHz bis zu 150 MBit/s im Downstream möglich sein. Die Telekom selbst gibt für Kunden, die einen Hybrid-Anschluss wählen, allerdings nur bis zu 100 MBit/s an. Das erscheint mir anhand meiner bisherigen Messungen auch realistisch.
LTE dreimal so schnell wie DSL
Im Speedtest habe ich knapp 80 MBit/s im Downstream und knapp 30 MBit/s im Upstream erreicht. Zum Vergleich: Über DSL habe ich lediglich 25 MBit/s im Downstream und 5 MBit/s im Upstream zur Verfügung. Nicht ganz „DSL-like“ sind die Ansprechzeiten um 32 ms.
Das 4G-Netz der Deutschen Telekom stellt demnach nun den schnellsten Internet-Zugang dar, der zurzeit in Biebergemünd-Bieber und -Roßbach zur Verfügung steht. Bedauerlich ist es dennoch, dass der Netzbetreiber bislang keine Kanalbündelung (Carrier Aggregation) bietet, sodass sich mit geeigneten Endgeräten die Vorteile von LTE 800 und 1800 kombinieren lassen.