Bereits gestern gab es hier im Blog den Bericht zur Radio-Ausstattung in meinem neuen Skoda Octavia. Nun geht geht es mit der Telekommunikation weiter. Ich wollte unbedingt Apple CarPlay und Android Auto haben. Webradio und Podcasts über das Car-HiFi-System steuern – das bedeutet mehr Sicherheit im Straßenverkehr, denn bislang habe ich dazu halt doch das Handy kurz in die Hand genommen, obwohl das ja gesetzlich verboten ist.
Beide Systeme funktionieren auch wirklich gut, sobald man ein Smartphone per USB mit dem Auto-System verbindet. Apple CarPlay läuft sofort nach dem Anschluss eines iPhone, für Android Auto muss auf dem Smartphone auch die App aus dem Google Play Store installiert werden.
Natürlich funktioniert immer nur eines der beiden Systeme. Die Umschaltung klappt aber quasi in Echtzeit, sobald man ein anderes Telefon anschließt. Umkonfigurieren muss man dazu nichts. Beide Welten haben ihre Vor- und Nachteile. Google Maps Navigation ist sehr gut, Apple Maps ist… ausbaufähig, vor allem auch was die Versorgung mit Verkehrsdaten in Deutschland auch außerhalb der Ballungsräume angeht.
Android Auto liest mir WhatsApp- und Telegram-Nachrichten vor und ich kann diese per Spracheingabe auch beantworten (dazu muss ich jeweilige Chat-App allerdings neu installiert werden, nachdem die Android-Auto-App installiert wurde), dafür ist die Darstellung von Apple CarPlay auf dem Auto-Display besser und ich kann anders als bei Android Auto auch iHeartRadio nutzen.
Der Skoda Octavia erlaubt die parallele Nutzung zweier Smartphones per Bluetooth-Verbindung. Das funktioniert sowohl für die Telefonie als auch für Bluetooth Audio. Im Menü kann man jeweils zwischen den beiden Handys umschalten. Das funktioniert allerdings nicht, wenn ich Android Auto oder Apple CarPlay nutze. Dann ist nur dieses eine Telefon aktiv. Macht nichts – per Rufumleitung kann man die zweite Telefonnummer ja trotzdem erreichbar machen.
Ganz hervorragend funktioniert der „M0bilfunk-Repeater“, der das an der Außenantenne anliegende Signal in den Bereich der Phonebox leitet. Dabei handelt es sich um ein kleines Ablagefach, das auch Platz für zwei Smartphones bietet. Vodafone LTE bis fünf Kilometer vor meine Haustür, mit Vodafone GSM auf der B276 durchgehend telefonieren, Telekom LTE im gesamten Rhein-Main-Gebiet – ohne auch nur einen einzigen Wechsel ins UMTS- oder gar GSM Netz: Ich würde behaupten, der Repeater macht das, was er soll.
Und dann wäre da noch der Festeinbau des Octaiva, der wahlweise nur als WLAN-Hotspot dienen oder auch für die Telefonie genutzt werden kann. Letzteres funktioniert aber wiederum nicht, wenn mit einem Smartphone parallel Android Auto oder Apple Car Play verwendet werden und kommt somit nicht in Frage. Der WLAN-Hotspot funktioniert dagegen sehr gut.
Die Telefonschnittstelle erfordert eine Mini-SIM. Eine meiner fünf o2-MultiCards ist wahrhaftig noch eine solche, für heutige Verhältnisse riesige Karte. Ich wollte ohnehin genau diesen Vertrag für den Auto-Hotspot verwenden, zumal er monatlich 45 GB Datenvolumen – auch im EU-Roaming – bietet.
SIM eingelegt, PIN eingegeben… Telefon bucht sich nicht ins Netz ein. Ach ja, einheitlicher Netzcode bei Telefónica und die Karte hat noch nie das E-Plus-Netz gesehen, weil sie seit Jahren nicht mehr in Betrieb war. Dafür zeigt sie in einem Nokia 6230i sogar noch das Homezone-Häuschen an. Genau mit diesem Handy habe ich mich dann auch einmal manuell ins vermeintliche E-Plus-Netz eingebucht, das jetzt dem bundesweit einheitlichen Telefónica-Netz entspricht. Seitdem läuft die SIM auch im Autotelefon.
Auch für den Festeinbau gilt: Der Empfang ist hervorragend. Fast bis Biebergemünd-Roßbach reicht das UMTS-Signal von Telefónica, lediglich auf den letzten vier bis fünf Kilometern nach Hause bin ich im GSM-Netz und quasi offline. Ich könnte mir vorstellen, dass mit dieser Lösung selbst Radiostreaming im Telefónica-Netz gut funktioniert. Das werde ich demnächst in der Praxis testen.
Die Phonebox, in deren Bereich der Mobilfunk-Repeater wirkt, bietet auch die induktive Aufladung des Smartphones an. Das funktioniert mit dem Apple iPhone X und dem Samsung Galaxy S8+ Duos einwandfrei. Nachteil: Ein USB-Kabel lässt sich aus Platzgründen nicht mehr am Handy anschließen, wenn es ganz unten im Fach liegt. Sprich: Ein Gerät, das hier aufgeladen wird, lässt sich nicht gleichzeitig für Android Auto oder Apple CarPlay nutzen.
Vor allem die hervorragende LTE/UMTS-Verstärkung ins Auto entschädigt für den schlechten DAB+-Empfang, denn so kann ich besser denn je Datendienste und somit auch Radiostreaming nutzen. Mit interviewRADIO fällt mir spontan nur ein einziges DAB+-Programm ein, das ich nicht auch mit der StreamOn-Option der Telekom über das Mobilfunknetz hören könnte, weil die Station schlicht keinen Stream anbietet.
Die Praxis der nächsten Wochen und Monate wird zeigen, wie mein Nutzungsverhalten schlussendlich aussieht. Allerdings nutze ich gerade längere Autofahrten mittlerweile sehr gerne auch für den Podcast-Konsum, sodass lineares Radio hier gar keine so große Rolle mehr spielt wie früher.
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