Vor einem Monat starteten Radio Charivari und Radio Gong aus Würzburg über DAB+. Vergangene Woche fiel der Startschuss für Radio Primaton aus Schweinfurt im unterfränkischen Multiplex im Kanal 10A und seit Wochenbeginn sind nun auch die Aschaffenburger Programme Radio Primavera und Radio Galaxy im digital-terrestrischen Rundfunk vertreten.
Radio Primavera ist seit 30 Jahren auf Sendung. Ich war Hörer der ersten Stunde und konnte den Sender damals, als ich noch in Obertshausen wohnte, auch gut auf UKW empfangen. Hier in Biebergemünd-Bieber war der terrestrische Empfang nie sehr gut. Einzig über den Livestream war das Lokalradio, das redaktionell auch meine Region abdeckt, hier zu empfangen.
Mit der Aufschaltung auf DAB+ im Kanal 10A hat sich die Empfangssituation schlagartig geändert. Radio Primavera – wie auch die Jugendwelle Radio Galaxy – kann nun in ganz Unterfranken, in weiten Teilen des Rhein-Main-Gebiets und auch im hessischen Spessart in sehr guter Qualität empfangen werden.
Nun müsste der neue Empfangsweg noch deutlich bekannter werden. Radio Primavera könnte zahlreiche zusätzliche Hörer in Regionen erreichen, auf denen der UKW-Empfang immer nur sehr schwach oder überhaupt nicht möglich war. Selbst in Gebieten, die der Sender offiziell als versorgt ausweist – etwa unsere Kreisstadt Gelnhausen oder das benachbarte Wächtersbach – ist das Signal nicht wirklich stabil.
Für meine seit mehr als 20 Jahren DAB-verwöhnten Ohren wäre der FM-Empfang keine Alternative mehr. Unverständlich finde ich es in diesem Zusammenhang, dass es immer noch so viele DAB+-Kritiker gibt. Die Vorteile des terrestrischen Digitalradios liegen aus meiner Sicht klar auf der Hand.
Selbst in Teilen von Frankfurt ist Radio Primavera nun digital über Antenne zu empfangen. Im Gegensatz zu Primaton oder Radio Charivari habe ich aber heute im Primavera-Programm keinen einzigen Hinweis auf die DAB+ Verbreitung gehört. Auch auf der Website und über Facebook fehlt ein Hinweis. Das erweckt den Anschein, als sei man im Funkhaus Aschaffenburg nicht von der Technik überzeugt.
Das verstehe ich wiederum auch nicht.