Bereits am Montag war ich in Gibraltar. Obwohl das zu Großbritannien gehörende Land nun wirklich nicht sehr groß ist, war es unmöglich, an diesem einen Tag alle Sehenswürdigkeiten zu betrachten. Dazu kam am Montag starke Bewölkung, so dass es sich nicht gelohnt hätte, mit der Seilbahn auf den Felsen zu fahren.
Heute zeigte sich, dass diese Entscheidung richtig war. Wie von sämtlichen Wetterberichten angekündigt, schien heute auch im äußersten Süden des europäischen Festlandes die Sonne, so dass die Sicht sehr gut war. Zudem gab es an der Seilbahn zum Affenfelsen von Gibraltar – anders als vorgestern – keinerlei Wartezeiten.
Wer erst vor wenigen Wochen mit der Seilbahn auf die Zugspitze gefahren ist, findet die Fahrt auf den Felsen von Gibraltar absolut unspektakulär. Die Aussicht war aber schon unterwegs traumhaft. Kaum an der Bergstation angekommen, wurden die Mitreisenden und ich auch schon von den ersten Affen begrüßt.
Die Affen leben da oben in freier Wildbahn. Sie sind nicht scheu, ich habe aber auch keine Angriffe oder „Diebstahlversuche“ erlebt. Dafür stiegen sie den Autos, die dort oben fuhren, teilweise aufs Dach. In Einzelfällen wollten sie als blinde Passagiere sogar mitfahren und stiegen durch das offene Fenster ins Auto ein.
Besonders interessant ist die Aussicht auf die ganze Umgebung. Je nachdem, wo man da oben gerade ist, hat man einen schönen Blick über die Stadt Gibraltar, über die Grenze und die spanische Nachbarstadt La Linea oder eben auch hinüber an die afrikanische Küste.
Ich habe mir da oben auch die Senderstandorte der Gibraltar Broadcasting Corporation (GBC) und des British Forces Broadcasting Service (BFBS) angesehen. Touristisch interessant sind aber auch O’Hara’s Battery, die Princess Caroline Battery und die Great Siege Tunnels.
Ich war mehr als fünf Stunden da oben unterwegs. Den Weg nach unten habe ich zu Fuß unternommen, denn von den Great Siege Tunnels wäre es recht weit zurück zur Bergstation der Seilbahn gewesen, während die Endhaltestelle der Buslinie 1 gleich unterhalb des Moorish Castle nicht weit entfernt war.
Man kann für den Felsen definitiv einen ganzen Tag einplanen, wenn man sich nicht nur rund um die Bergstation der Seilbahn für einige Fotos aufhalten, sondern auch das Naturschutzgebiet ansehen möchte. Für 22 Gibraltar Pfund gibt es das Komplettpaket für Seilbahn, Zutritt zum Naturschutzgebiet und zu allen Sehenswürdigkeiten.
Am späten Nachmittag war ich nochmals in der Innenstadt von Gibraltar. Obwohl ich an der Bergstation der Seilbahn und bei einem mobilen Verkäufer an der Princess Caroline Battery etwas getrunken habe, trieb mich der Durst zu Burger King.
Als ganz besonderes Souvenir habe ich mir ein Trikot der Fußball-Nationalmannschaft mit meinem Namen auf dem Rücken anfertigen lassen (danke an Swen Kuboth für den Tipp). Danach ging es noch zum Essen in eine Pizzeria und mit dem 5er Bus zurück zur Grenze.
Hier scheiterte ich beim Versuch, den Mittelwellensender von Radio Gibraltar ausfindig zu machen. Der Sendemast, den ich für die AM-Station auf 1458 kHz hielt, befindet sich zwar in unmittelbarer Grenznähe – allerdings auf der spanischen Seite. Es handelt sich um die Mittelwellenstation La Linea des staatlichen spanischen Rundfunks RTVE.
Gegen 19.40 Uhr trat ich die Rückfahrt nach Marbella an, wo ich gegen 21.15 Uhr wieder angekommen bin. Ein wirklich schöner Tag klingt nun mit den Klängen von Radio Gibraltar aus, das ich hier im Hotel auf UKW und über DAB empfangen kann.