Im Jahr 2000 war ich erstmals in Afrika. Vor allem den Süden des Kontinents und dort insbesondere Südwestafrika habe ich of bereist. Einmal war ich zudem in Ägypten, aber nun liegt es schon sieben Jahre zurück, dass ich das letzte Mal auf dem schwarzen Kontinent war.
Heute habe ich die Nähe zur nordafrikanischen Küste für einen Tagestrip auf die andere Seite des Mittelmeers genutzt. Dabei bin ich dennoch in Spanien geblieben. Wie ist das möglich? Ganz einfach: Mit Melilla und Ceuta gibt es zwei spanische Städte, die in Afrika liegen und mit ihrem Mutterland nur per Fährverbindung verbunden sind.
Melilla soll die interessantere der beiden Städte sein. Die Entfernung wäre für einen Tagesausflug aber zu groß. Ceuta ist dagegen von Algeciras aus in nur einer Stunde erreichbar. So bin ich heute nach dem Frühstück zunächst nach Algeciras – westlich von Gibraltar – gefahren, um dort direkt den Hafen anzusteuern.
Ich landete am Schalter der Fährgesellschaft FRS und buchte für 62 Euro die Hin- und Rückfahrt. Dabei hatte ich Glück, denn ich war gegen 10 Uhr im Hafen und konnte schon um 10.30 Uhr abfahren. So war ich gegen 11.30 Uhr erstmals seit 2010 auf dem afrikanischen Kontinent.
Man merkte allerdings zunächst überhaupt nichts davon, in Afrika zu sein. Ceuta wirkt wie eine ganz normale spanische Stadt. Nur die Spritpreise unterscheiden sich dann doch recht deutlich vom Mutterland. Kostet der Liter Diesel hier in Andalusien rund 1,10 Euro, so ist man in Ceuta schon für 85 Cent dabei.
Ich ging die rund sechs Kilometer bis zum Grenzübergang nach Marokko, weil ich mir diesen einmal ansehen wollte. Was ich zu sehen bekam, das erlebt man nicht jeden Tag. Der Rückstau bei der Ausreise aus Spanien ist rund drei Kilometer lang. Würde die Polizei weitere Fahrzeuge nicht umleiten, so wäre die Autoschlange wohl noch länger.
Die Abfertigung ist extrem langsam. Die meisten Leute waren aus ihren Autos ausgestiegen und unterhielten sich, da sie wohl schon damit rechnen, dass es eine Weile dauert, bis es weitergeht.
Was man da an marokkanischen Autos zu sehen bekam, würde in Deutschland vermutlich sogar jeder Schrottplatz ausmisten. Bei manchen Fahrzeugen wunderte es mich, dass diese überhaupt noch vorwärts kamen.
Viele Marokkaner nutzen offenbar die Möglichkeit, in Spanien einzukaufen. Viele Autos waren bis oben hin voll mit Waren aller Art. Kein Wunder, dass manch ein nicht mehr ganz taufrisches Fahrzeug fast auf der Straße aufsaß.
Es gab aber auch einen regen Fußgängerverkehr. Hier gab es auch keinen Rückstau. Ich drang bis zum Grenzübergang vor, passierte den Übergang aber nicht. Das hätte sich nur mit Übernachtung gelohnt. Schließlich musste ich den Weg zum Hafen auch wieder in die andere Richtung laufen.
In Grenznähe fand ich etwas abseits der Hauptstraße dann noch ein Viertel, wo unzählige Marokkaner umhergingen. Bei näherer Betrachtung war dies eine Art Markt mit unzähligen Geschäften, wo Waren aller Art angeboten wurden.
Die Straßen in diesem Gebiet waren übersät mit Müll. Hier wirft jeder das, was er gerade nicht mehr braucht, einfach auf die Straße, wie ich selbst erlebt habe. Willkommen in Afrika.
Der „Markt“ reicht bis an eine hohe Mauer, hinter der sich der Grenzzaun nach Marokko befindet. Ein echtes Erlebnis, das man so nicht jeden Tag geboten bekommt und bei dem man nicht mehr den Eindruck hat, offiziell ja noch in Spanien zu sein.
Der Rückweg in die Stadt und zum Hafen war dann doch etwas beschwerlich, so dass ich die eine oder andere Pause eingelegt und zwischendurch endlich auch etwas getrunken habe. Mittlerweile kam nämlich auch die Sonne zum Vorschein, so dass es recht warm war.
Um 18 Uhr war ich wieder auf der Fähre nach Algeciras, wo ich gegen 19 Uhr ankam. Schlussendlich war ich um 20.40 Uhr wieder in Marbella, wo ich beim Italiener noch gegessen und anschließend im Supermarkt eingekauft habe, bevor auch dieser Tag zu Ende ging.
Ein Wort noch zur Mobilfunkversorgung: Ich habe sowohl im Samsung Galaxy S8+ Duos als auch im Apple iPhone 7 Plus Datenverbindungen mit o2-SIM-Karten genutzt. Diese waren durchgehend im spanischen Telefónica-Netz eingebucht, das auch während der Überfahrt von Europa nach Afrika durchgehend mit LTE zur Verfügung stand. Auch in Ceuta ist das Movistar-Netz von Telefónica mit LTE verfügbar.