Wer hier schon seit einiger Zeit mitliest, wird vermutlich auch mitbekommen haben, dass ich zu Beginn meines Urlaubs in den Vereinigten Arabischen Emiraten Ende Januar ein unschönes Erlebnis hatte. Das Hotel wurde von Neckermann einen Tag zeitversetzt zur Flugreise gebucht und ich konnte von Glück reden, dass ich in der ersten Nacht nicht auf der Straße übernachten musste.
Da im Hotel noch ein Zimmer frei war, ließ sich das Problem lösen. Neckermann zeigte sich allerdings, angesprochen auf diesen Fehler, völlig uneinsichtig. Man habe die Leistungen in vollem Umfang erbracht, bekam ich auf meine Reklamation hin zu hören.
Auf den Umstand, dass nicht etwa der Umfang, sondern die um einen Tag verschobene Buchung das Problem ist, ging Neckermann auch auf mehrfache Intervention nicht ein. Eine kundenunfreundliche Unverschämtheit, die ihresgleichen sucht – noch dazu von einem Unternehmen, das nach eigener Aussage darauf hofft, dass der Kunde erneut Reisen bei diesem Veranstalter bucht.
Auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB) erfuhr ich am vergangenen Samstag, dass dieser Fehler sehr oft vorkommt, wenn die Flugzeiten beispielsweise so liegen, dass man gegen Mitternacht am Zielort ankommt. So war es auch bei mir der Fall. Auf der Messe sprach ich mit mehreren Reiseveranstaltern, die das Problem kannten und einräumten, dass Kunden das bei einer Online-Buchung oft nicht bemerken und so mit dem gleichen Bug wie ich konfrontiert werden.
Man sprach die Empfehlung aus, klassisch im Reisebüro zu buchen. Gut, das ist auch dem Umstand geschuldet, dass ich es jeweils mit Reisebüro-Mitarbeitern zu tun hatten und die Leute natürlich auch etwas verdienen wollen, zumal das Internet mittlerweile selbstredend eine sehr große Konkurrenz ist.
Ich glaube aber durchaus, dass einem Reiseberater ein solcher Fehler sofort ins Auge fällt – erst recht, wenn das Problem öfter auftritt. Allerdings werde ich sicher auch selbst künftig Reisedokumente gründlicher kontrollieren, um schon im Vorfeld des Urlaubs solche Unannehmlichkeiten auszuschließen.
Auf der ITB war zudem zu erfahren, es sei durchaus üblich, dass der Reiseveranstalter nach dem Urlaub keinerlei Einsicht zeigt. Da frage ich mich dann doch, ob die Leute den Begriff „Dienstleistung“, der sich aus „dienen“ und „Leistung“ zusammensetzt, vielleicht falsch verstanden haben.