Nun liegt der Mobile World Congress (MWC) schon einige Tage hinter uns. Die wichtigste Messe der Branche ist vorbei. Zeit, einmal das – in meinem Fall in diesem Jahr aus der Ferne – erlebte Revue passieren zu lassen.
So richtig toll war der MWC 2017 meiner Ansicht nach nicht. Die beiden wichtigsten Hersteller der Branche, Apple und Samsung, fanden auf der Messe gar nicht oder nur auf Sparflamme statt. Denn sind wir einmal ehrlich: Die vorgestellten Samsung-Tablets mögen toll sein, aber die Welt wartet doch viel eher auf das Samsung Galaxy S8.
Das LG G6 ist nett, aber andererseits auch nur „just another phablet“. Gegenüber meinem Huawei Mate 9 sehe ich nicht wirklich viele Vorteile – im Gegenteil: Das LG-Gerät wird es zumindest in Europa nicht mit Dual-SIM-Unterstützung geben.
Spannender war da schon das Nokia-Comeback, wobei ich mich frage, warum sich die ganze Menschheit auf eine schlechte Kopie des 17 Jahre alten Nokia 3310 stürzt, die weder innovativ ist, noch mit speziellen Features aufwartet.
Im Gegenteil: Das Teil funkt nur in den GSM-Netzen, die in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung verlieren werden. Warum nicht auch UMTS und sogar LTE – einfach nur zum telefonieren beispielsweise über VoLTE.
Viel interessanter fand ich die Android-Smartphones, die Nokia aka HMD Global vorgestellt hat. Solide Mittelklasse-Handys mit Stock Android zu einem fairen Preis und mit Dual-SIM. Das macht Lust auf mehr und das Spitzenmodell kommt ja auch erst noch.
Das Messe-Highlight aber war für mich ganz klar das Blackberry KEYone. Ein aktuelles Android-Smartphone mit Hardware-Tastatur und starkem Akku: Das wünsche ich mir schon lange (das Blackberry Priv schwächelt beim Akku und die Tastatur ist nicht wirklich gut).
Das Gerät hat zwar auch Schönheitsfehler – etwa der Prozessor, der einem Flaggschiff nicht gerecht wird, oder die fehlende Dual-SIM-Unterstützung. Dennoch ist das für mich DAS Smartphone-Highlight des Jahres und ich kann mir nicht vorstellen, dass andere Hersteller so schnell ein Handy vorstellen, das mich mehr interessiert.
Neben einem Highlight gibt es aber auch ein Messe-Lowlight, also quasi einen Totalausfall. Das ist aus meiner Sicht Microsoft. Der Konzern hat zwar ein völlig überteuertes Windows-10-2in1-Gerät vorgestellt (das sage nochmal jemand, ein MacBook sei teuer), aber nichts, aber auch überhaupt nichts zur Zukunft von Windows 10 Mobile verlauten lassen. Setzen, 6, das wars dann wohl.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass es schon interessantere MWCs gab. Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich fort, dass die Displays größer, die Prozessoren schneller und der Arbeitsspeicher umfangreicher wird. Aber echte Innovationen sind doch eher selten geworden.
Und doch gibt es sie noch, die spannenden Neuheiten, die ein „Haben-will-Gefühl“ auslösen. Siehe Blackberry KEYone. Bleibt zu hoffen, dass sich auch andere Hersteller wieder ein bisschen mehr einfallen lassen.
Das ist auch mein absolutes Highlight . Ich hoffe, dass es das Gerät nächsten März dann schon als 1€ Zugabe zum neuen Vertrag dazu gibt!