Ich bin seit 2011 begeisterter Mac-Nutzer, verwende aber immer noch Windows in der virtuellen Maschine am Mac. Dabei brauche ich das Microsoft-Betriebssystem immer seltener. Schon allein zu Testzwecken möchte ich es dennoch nicht missen.
Am Donnerstag bekam ich allerdings wieder einmal eindrucksvoll demonstriert, warum ich Mac-Nutzer bin. Unter Windows 10 öffnete sich am iMac im Büro eine App nicht. Kein Problem, starten wir die virtuelle Maschine einfach neu, dachte ich mir.
Mit dem Reboot fingen die Probleme aber erst richtig an, denn fortan startete Windows 10 nicht mehr. Stattdessen blieb der Startvorgang mit der Fehlermeldung „Das Handle ist ungültig“ hängen.
Die Google-Suche ergab zwar einige Tipps für diesen Fehler, wirklich hilfreich war aber keiner davon. Eine Lösung gab es für mein Problem nicht. Also habe ich die virtuelle Maschine kurzerhand gelöscht und Windows 1o neu installiert.
Die Installation verlief ohne Probleme und da es sich „nur“ um das „Unter-Betriebssystem“ gehandelt hat, konnte ich unter macOS währenddessen problemlos weiterarbeiten. Sogar meine Benutzerdaten wurden automatisch wieder erkannt. Nur die (wenigen) installierten Programme waren weg.
Begeistert hat mich, wie schnell Windows 10 seitdem läuft. diese Freude wird allerdings nicht von langer Dauer sein, denn sobald der Rechner das Anniversary Update geladen hat, ist die „lahme Ente“ wieder zurück.
Hier wären wir dann auch beim Kern des Übels: Der Update-Zwang von Windows ist eine Unverschämtheit. Wie kann es sein, dass eine Firma wie Microsoft sich anmaßt, meinen Rechner oder mein Willen mit einem Update auszustatten, das je nach Computer auch ein Downgrade sein kann.
Ich bin sicher, dass auch der Software-Bug, der mich schließlich zur Neuinstallation veranlasst hat, mit einer solchen Aktualisierung zu mir kam. Die Folge ist, dass ich Windows in Zukunft noch weniger nutzen werde als zuletzt. Unfassbar, dass ein solches Betriebssystem rund 90 Prozent Marktanteil hat.
Ich habe mit Windows 10 Rechnern, auf denen NUR Windows 10 läuft, bislang keine Probleme.
Windows ist wohl deswegen so erfolgreich, weil es – zumindest bei der Desktop-Version – so viel Software dafür gibt. Außerdem ist es im Gesamtpaket mit dem Rechner einfach billig. MacOS spricht da alleine schon preislich eine andere Zielgruppe an.
Der Update-Zwang hat für Microsoft zumindest den Vorteil, dass die Rechner dadurch vergleichsweise sicher gehalten werden. Ist also gut für’s Image. Viellicht gibt es auch noch andere Gründe. Durch die Zwangsupdates könnten natürlich auch zeitnah und im großen Umfang Dinge auf die Rechner kommen, die Geheimdienste wünschen. Das ist natürlich rein spekulativ.
Die Frage ist, ob es mit den Zwangsupdates in der Apple-Welt faktisch wirklich besser ist. Ich muss mir das Zeug zwar nicht zu einem Termin X installieren. Da es ja aber nur einen eingeschränkten Virenschutz gibt, stellt sich die Frage, ob man allzu lange gut daran tut, auf MacOS Updates zu verzichten. Ich installiere die Updates jedenfalls immer zeitnah, hatte allerdings auch noch nie größere Probleme damit in der Apple-Welt.