Seit Montag telefoniere ich privat wieder im Mobilfunknetz der Deutschen Telekom, nachdem ich seit Februar mit meiner privaten Handynummer bei o2 zuhause war. Diese Änderung war aktuell ohne Mehrkosten möglich, da im Gegenzug meine reine Daten-SIM von der Telekom abgeschaltet wurde.
Längerfristig bedeutet der Telekom-Vertrag natürlich schon zusätzliche Kosten, zumal ich bei Telefónica von sehr günstigen Sonderkonditionen profitiere. Nicht zuletzt deshalb habe ich mich auf das „Abenteuer o2“ eingelassen. Dabei wusste ich, was mich anfangs erwartet. Nicht absehbar war jedoch, wie es bei Telefónica in diesem Jahr weitergehen würde.
So sollte ich zuhause in 2016 LTE-Versorgung bekommen. Das verzögert sich nun mindestens ins neue Jahr. Zudem ist dann noch lange nicht die ganze Gegend mit 4G versorgt, so wie es bei der Telekom der Fall ist. Und wenn ich sehe, wie „dünn“ der LTE-Pegel von Telefónica selbst im Umland von Großstädten manchmal ist, so müsste ich wohl auf Jahre mit einer deutlich schlechteren Netzqualität leben.
Auch von Vodafone bin ich enttäuscht. Ich bin mit den Düsseldorfern seit mehreren Jahren bezüglich eines LTE-Ausbaus im Gespräch. Im Norden von Biebergemünd gibt es mittlerweile 4G, bei mir zuhause aber auf nicht absehbare Zeit nicht und auch in weiten Teilen meiner näheren Umgebung müsste ich längerfristig mit 2G und EDGE oder gar GPRS leben.
Die Telekom ist mittlerweile in der ganzen Region mit LTE vertreten. Dort wo es noch weiße Flecken gibt, wohnt niemand und es gibt auch keine Straßen, so dass man in der Praxis von einer Vollversorgung sprechen kann. Ob und wann Telefónica und Vodafone hier mithalten wollen und können, steht in den Sternen. Und über mehrere Jahre oder gar dauerhaft Bastell-Lösungen wie o2-Karte im Handy und zusätzlich ein MiFi mit Telekom-Daten-SIM, das man zusätzlich immer am Mann tragen muss, um mobiles Internet zu haben, ist ja nun auch nicht das Gelbe vom Ei.
Mein früherer Telekom-Vertrag war zweifellos zu teuer. Nun muss ich mit weniger Highspeed-Datenvolumen auskommen, das mir in zehn von zwölf Monaten im Jahr aber völlig ausreicht. Und für die wenigen Tage im Jahr, wo ich doch mal mehr Volumen brauche, gibt es ja seit September die DayFlat unlimited.
Ich habe heute bei drei o2 Verträgen, die meine Familie nutzt, die Kündigung vorgemerkt und telefonisch bestätigt. Man wollte dort noch nicht einmal wissen, warum ich kündige. Zwei Verträge sind über Tarifhaus abgeschlossen und enden kurz vor Weihnachten. Der andere läuft noch 21 Monate, hat 4 GB Volumen und kostet um die 10 Euro/Monat. Diesen nutze ich künftig als Datenkarte bzw. das 1 GB im Ausland. Die Kosten sind verschmerzbar.
Ich wollte bei allen Verträgen seit Wochen eine Drittanbietersperre einrichten lassen (bei der Telekom geht das online). Wegen des Chaos an der Hotline und im Chat war das nicht möglich. Heute habe ich es am Telefon zum ersten Mal (!!!) bis in die Warteschleife geschafft. Nach 67 Minuten wurde ich einfach aus der Leitung geworfen. Es hat jetzt einfach gereicht! Mit dem o2 Netz hätte ich ansonsten eigentlich leben können. Oder anders formuliert: Für den Preis war es zumindest gut genug.
Zwei der drei Verträge gehen nun zurück zur Telekom. Der dritte, der von meinem Sohn genutzt wird, geht zurück zu Simplytel, wo er auch zuvor war. Dort kann ich die Datenautomatik ebenfalls deaktivieren, kann per Mausklick kündigen, die Nummer per Mausklick sofort portieren und Drittanbieter sind dort standardmäßig gesperrt. Mehr brauche ich bzw. mein Sohn nicht.
Der Witz: Die o2 Hotline war für mich nie erreichbar. Die telefonische Bestätigung der Kündigung ging innerhalb von drei Minuten. Ist ja auch die Kundenrückgewinnung, die bei mir (wie oben erwähnt) aber erstaunlich passiv war. Tarifhaus wird nicht ohne Grund bei Neuverträgen eine 6monatige Laufzeit eingeführt haben.