Rückblick auf Montag, 23. Oktober 2000:
Nach dem Frühstück fuhren wir heute wieder – ganz grob – in Richtung Windhoek, nachdem wir uns bislang vom Ausgangspunkt unserer Reise immer weiter entfernt hatten. Das heutige Tagesziel war das Gästehaus Out of Africa in Bedfordview im Osten von Johannesburg.
Wir fuhren von Hazyview aus über die R 40 nach Witriver und von dort weiter nach Nelspruit. Dort legten wir vormittags eine kurze Rast ein.
Anschließend ging es auf der N 4 weiter Richtung Westen. Die zweite Rast machten wir am frühen Nachmittag in Middelburg. Hier wird die N 4 vierspurig und somit fuhr ich erstmals auf einer Autobahn auf dem afrikanischen Kontinent.
Kurz nach der Weiterfahrt war erstmals Kaya FM im Autoradio zu empfangen. Diese Station sendet auch über WorldSpace, so dass ich sie auch zu Hause schon oft gehört habe. Es war richig schön, diese vertrauten Klänge nun erstmals mit einem „richtigen“ Radio zu hören – und das schon 140 Kilometer vor Johannesburg, wo Kaya FM beheimatet ist.
Bei Witbank bogen wir auf die N 12 ab. Nach einer knappen Stunde erreichten wir die ersten Vororte der Millionenstadt Johannesburg, über die ich dank der früheren deutschsprachigen Sendungen von Radio RSA-Der Stimme Südafrikas – heute Channel Africa – schon so viel gehört hatte.
Nachdem mir die Orientierung zunächst etwas schwer fiel – ich war zum einen etwas müde und zum anderen seit mehreren tausend Kilometern keinen Großstadtverkehr mehr gewöhnt – fand ich doch noch die richtige Ausfahrt nach Bedfordview. Nun das Gästehaus Out of Africa zu finden, war ein Kinderspiel.
Das Gästehaus liegt mitten in einer vornehmen Villengegend. Alle Grundstücke sind hier nach außen hermetisch abgeriegelt. Hohe Mauern, Stacheldrahtzäune, elektrisch geladene Zäune und vergitterte Fenster prägen das Bild. Schließlich gehört Johannesburg zu den Städten mit der größten Kriminalitätsrate weltweit.
Die Straße zu unserer Pension ist zusätzlich durch ein Tor und einen Sicherheitsbeamten geschützt. Unbemerktes Eindringen von außen ist nahezu unmöglich.
Das Gästehaus selbst hat fünf Sterne und sieht auf den ersten Blick sehr vornehm aus. Bei näherer Betrachtung ist es dann doch nicht ganz so sauber, aber für zwei Nächte war es völlig in Ordnung.
Ich studierte zunächst einmal die Radiolandschaft, die – wie in jeder Großstadt – sehr vielfältig ist. So viele UKW-Programme hatte ich in ganz Afrika noch nicht gehört.
Abends gingen wir noch eine Pizza essen, dann neigte sich auch dieser Tag seinem Ende entgegen.