T-Mobile US galt noch vor wenigen Jahren als das „amerikanische E-Plus“. Sprich: Die Netzqualität war nicht ganz so hoch wie bei AT&T als großem Konkurrenten im GSM-Bereich. Dafür waren die Tarife günstiger als bei den Mitbewerbern. In der Tat stellte ich auch in den vergangenen Jahren noch fest, dass ich hier und da mal mit EDGE vorlieb nehmen musste, wo AT&T mit UMTS oder sogar LTE verfügbar war. Doch diese Gegenden werden immer kleiner, netztechnisch ist T-Mobile mittlerweile fast auf Augenhöhe mit AT&T.
Interessant ist die Möglichkeit, die SIM-Karte von Deutschland aus zu administrieren. Außerdem ist die Erhaltung bis zum nächsten USA-Aufenthalt vergleichsweise einfach und günstig. So habe ich meine amerikanische T-Mobile-Nummer nun schon seit mehreren Jahren. Ich kenne die auswendig wie meine beiden deutschen Erreichbarkeitsnummern und ich möchte die SIM schon aus diesem Grund nicht mehr missen.
Aber auch das, was man bei T-Mobile US tariflich angeboten bekommt, ist wirklich ganz großes Kino. Wer einen der höherwertigen Tarife bucht, kann nicht verbrauchtes Datenvolumen bis zu ein Jahr lang mitnehmen. Beispiel: Wenn ich von meinen 10 GB, die ich jetzt zur Verfügung habe, sagen wir mal nur 8 GB verbrauche, dann habe ich zur CES im Januar die restlichen 2 GB zur Verfügung – zusätzlich zum Volumen des dann gebuchten Tarifs.
Zudem bin ich ein Freund von Music Freedom, das in den höherwertigen Preisplänen ebenfalls inklusive ist. Das ist so etwas wie die Spotify-Option bei der Deutschen Telekom. Sprich: Musik-Streaming belastet das Inklusivvolumen meines Tarifs nicht. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich Spotify oder Apple Music, Pandora oder Tunein Radio, iHeartradio oder Radio.com nutze, um nur einige Beispiele zu nennen.
Ich kann also hier via Tunein Radio alles von Big 100 aus Washington über KOST 103.5 aus Los Angeles bis hin zu Absolut Relax aus Deutschland oder Hitradio Ö3 aus Österreich hören, ohne dass es mein Datenvolumen belastet. Absolut genial (auch wenn die Zeugen der Netzneutralität das vielleicht anders sehen, aber es wird ja niemand diskriminiert, da das Angebot für praktisch alle Portale gilt).
Anders als bei AT&T habe ich mit einer Prepaidkarte von T-Mobile sogar National Roaming zur Verfügung. Fahre ich also durch einen Nationalpark, wo T-Mobile keine eigene Versorgung hat, so kann ich einen lokalen Carrier oder sogar das Netz von AT&T mitnutzen. Zudem kann ich meinen Tarif nach Mexiko und Kanada ohne Aufpreis mitnehmen. Letzteres werde ich wohl kommende Woche auch noch testen.