Nachdem wir in den vergangenen Tagen bereits die Hardware des Jahres behandelt haben, ist heute das Mobilfunknetz des Jahres an der Reihe. Aus meiner ganz persönlichen Sicht müsste das eigentlich die Deutsche Telekom sein, die mir seit August LTE-Versorgung bietet. Ich habe mich schlussendlich aber für o2 entschieden.
o2 war bis vor einem Dreivierteljahr kaum zu gebrauchen, wenn man sich auch außerhalb der Ballungsgebiete aufgehalten hat. Das LTE-Netz ist noch im Aufbau und mit dem UMTS-Ausbau hatte das Münchner Telekommunikationsunternehmen viel zu früh aufgehört. So kam es, dass man mit o2 oft nur EDGE oder sogar GPRS zur Verfügung hatte, wo alle drei anderen Netze zumindest 3G-Performance boten.
Mit dem Start des National Roaming hat sich das Blatt gewendet. Nun steht mit einer o2-SIM auch das UMTS-Netz von E-Plus zur Verfügung, das sehr gut ausgebaut ist, so dass man als o2-Kunde nun in weiten Teilen Deutschlands nicht nur telefonieren kann, sondern auch einen brauchbaren mobilen Internet-Zugang zur Verfügung hat.
Natürlich ist das Datennetz der Deutschen Telekom insgesamt noch deutlich besser. Allerdings zahlt man bei den Bonnern auch deutlich mehr als bei o2, wo das Preis-/Leistungsverhältnis unter dem Strich besser ist – erst recht unter Berücksichtigung LTE-fähiger Discount-Tarife, wie sie diverse Drillisch-Marken mittlerweile anbieten.
Warum nicht gleich E-Plus als Netz des Jahres? Nun, das ist ganz einfach: Die Netzdichte von E-Plus ist deutlich schlechter als bei o2. Oft ist daher der Empfang innerhalb von Gebäuden schlechter. Dazu ist das LTE-Netz von E-Plus nur sehr eingeschränkt verfügbar, während das 4G-Netz von o2 zwar bei weitem noch nicht mit Telekom oder auch Vodafone mithalten kann, aber dennoch einen immer größeren Verbreitungsgrad aufweist.
Nun bin ich gespannt, wie sich das Netz verändert, wenn es im kommenden Jahr in vielen Regionen mit dem E-Plus-Netz zusammengelegt wird. Spannend bleibt auch der weitere LTE-Ausbau. Sollte das 4G-Netz von Telefónica auch meinen Wohnort erreichen, dann könnte ich mir gut vorstellen, längerfristig schon allein aus Kostengründen auf einen Telekom-Vertrag zu verzichten.