Zum Jahreswechsel 2014/15 haben der Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur ihre Sendungen auf Langwelle eingestellt. Schon vor vielen Jahren kam das Aus für die private Nachrichtenwelle Radioropa Info, die in den 90er Jahren die Frequenz des früheren sowjetischen Soldatensenders Radio Wolga übernommen hat.
Auf Langwelle sind aber nach wie vor zahlreiche Rundfunkstationen aus allen Teilen Europas und aus Nordafrika zu empfangen, wie ein Bandscan am heutigen späten Abend auf dem DX-Camp des Rhein-Main-Radio-Clubs auf dem Hoherodskopf im Vogelsberg gezeigt hat.
Hier eine aktuelle Übersicht:
- 153 kHz: Antena Satalor (Rumänien)
- 162 kHz: France Inter (Frankreich)
- 171 kHz: Medi 1 (Marokko)
- 183 kHz: Europe 1 (Deutschland, französisches Programm)
- 198 kHz: BBC Radio 4 (Großbritannien)
- 207 kHz: Rás 1/2 (Island)
- 216 kHz: RMC (Frankreich)
- 225 kHz: PR1 (Polen)
- 234 kHz: RTL (Luxemburg)
- 252 kHz: RTA Chaine 3 (Algerien)
- 270 kHz: Cesky Rozhas (Tschechien)
Viel mehr Programme waren auch in den 80er oder 90er Jahren nicht auf Langwelle zu empfangen. Auffällig ist aber, dass beispielsweise die BBC mit deutlich geringerer Feldstärke als früher zu hören ist.
Schade ist es, dass die Deutschlandradio-Programme ihre Sendungen auf 153, 177 und 207 kHz eingestellt haben. Dafür sind zwar jetzt Programe aus Rumänien und Island zu hören. Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur fehlen aber eben doch in Regionen, in denen der bundesweite DAB+ Multiplex noch nicht ausgebaut ist. Zudem fehlt die terrestrische Empfangsmöglichkeit im benachbarten Ausland.
Es ist verdammt schade, weil, wie geschrieben wurde, der Empfang im benachbarten Ausland nicht mehr möglich ist (der DLF ist ja als ein „Europa-Sender“ gestartet), aber auch, weil es mobil manchmal keine andere Möglichkeit als die Lang- oder Mittelwelle gab. Auf UKW klappt das nicht überall. Und für mich ganz wichtig: Der warme AM-Klang schaffte gerade abends und nachts eine viel vertrautere, intimere Atmosphäre. Man hörte viel aufmerksamer zu, und kam nach einem hektischen Tag viel besser runter. Sollte man als Klanforeinstellung in die heutigen Radios einbauen, nicht nur Pop, Rock, klassik usw.