Wer erinnet sich noch an meinen Osterspaziergang, über den ich hier auch gebloggt hatte? Seinerzeit hatte ich die neuen Antennen der Deutschen Telekom entdeckt, die LTE in die Biebergemünder Ortsteile Bieber und Roßbach bringen sollen.
Kurze Zeit später erfuhr ich, dass es bis zur Inbetriebnahme der Anlage noch etwas dauert. Vergangene Woche hakte ich dank guter Kontakte nach und erhielt die Information, dass die Inbetriebnahme der LTE-Station für den heutigen Dienstag, 18. August, geplant ist.
Gegen 14.30 Uhr war es soweit und das LTE-Netz der Deutschen Telekom tauchte erstmals in der Netzsuche des OnePlus 2 auf, das ich derzeit als Testgerät hier habe. Meine Telekom-Vertragskarte im Apple iPhone 6 Plus buchte sich aber nicht ins 4G-Netz ein.
Ich setzte eine congstar-Postpaid-SIM ins OnePlus 2 ein. Diese buchte sich sofort ins LTE-Netz ein. Anschließend steckte ich auch meine Telekom-SIM ins OnePlus 2, wo ich ebenfalls 4G-Netz zur Verfügung hatte. Nach dem Zurückstecken ins iPhone 6 Plus hatte ich nur noch 3G-Empfang von meiner Femtozelle.
Nun kam ich auf die Idee, die Femtozelle zumindest kurzzeitig außer Betrieb zu nehmen. Siehe da, nun hatte ich auch am iPhone 6 Plus LTE-Empfang. Daran änderte sich auch nichts, als ich die Femtozelle wieder einschaltete und diese nach wenigen Minuten wieder betriebsbereit war.
In meiner Wohnung habe ich nun LTE 800 von der Deutschen Telekom mit Vollausschlag auf dem S-Meter des iPhone 6 Plus. Hin und wieder fehlt einer der fünf Punkte, die die Feldstärke andeuten sollen.
Im Büro habe ich allerdings „nur“ drei Balken auf dem S-Meter. Das reicht zwar für eine wirklich sehr gute Internet-Versorgung, ist aber dennoch eher enttäuschend. o2 empfange ich vom gleichen Standort auf GSM 900 deutlich stärker. Der Münchner Netzbetreiber liefert auch im Büro Vollausschlag auf dem S-Meter.
Natürlich versteht es sich von selbst, dass die beiden Netztechnologien nicht direkt miteinander vergleichbar sind. Zudem sind die S-Meter der Smartphones vermutlich eher „Schätzeisen“ und keine exakten Messgeräte. Dennoch bin ich leicht irritiert.
Beide Netzbetreiber arbeiten vom gleichen Standort. Beide Anbieter nutzen eine Zwei-Sektor-Site (wobei die Antennen zwar nicht exakt gleich ausgerichtet sind, aber ich liege jeweils mitten im Öffnungswinkel des nach Süden zeigenden Sektors).
Dazu hängen die Telekom-Antennen höher als die Anlage von o2. Zudem sind die Ausbreitungsbedingungen auf 800 MHz noch etwas besser als auf 900 MHz. So sollte eigentlich das Telekom-Signal stärker sein, was aber nicht der Fall ist.
Über die Performance kann man allerdings nicht meckern. 52 MBit/s im Downstream und 9 bis 10 MBit/s im Upstream bei Ansprechzeiten um 35 ms sind so etwas wie ein Quantensprung für mich.
Noch gestern hatte ich nur EDGE zur Verfügung. Der mobile Internet-Zugang war faktisch nicht vorhanden. Heute wiederum ist mein mobiles Internet doppelt so schnell wie mein VDSL-Anschluss, der es auf 25,1 MBit/s im Downstream und 5,1 MBit/s im Upstream bringt.
Die Generierung der beiden Meßwerte ist nicht einmal annähernd zu vergleichen, daher ist dieses Anzeigeverhalten vollkommen normal. Dazu kommt, selbst wenn beide Anzeigen auf dBm geeicht wären, käme es zu einem drastischen Unterschied, da sich bei GSM die Sendeleistung auf 200 KHz Bandbreite verteilt, bei LTE auf 9 MHz.
Also nicht wundern, einfach nur freuen 🙂 Das ist immer so.
Mobile Daten sind aber im Vergleich zu VDSL nicht unbeschränkt.