Seit zwei Tagen bin ich nun in Döbriach am Millstätter See, um am DX-Camp des Austrian DX Board (ADXB) teilzunehmen. DX steht für Rundfunkfernempfang (bzw. wörtlich für Distanz X bzw. Distanz unbekannt).
DX ist mein „dienstältestes“ Hobby. Bereits im zarten Alter von acht Jahren habe ich 1978 begonnen, mich mit dem Medium Radio zu beschäftigen. Damals hatte ich den Radiowecker meiner Oma geerbt, der neben UKW auch Mittelwellenempfang bot. So kam es, dass ich erste deutschsprachige Sendungen aus dem Ausland empfangen habe.
1979 wurde ich stolzer Besitzer eines Radiorecorders von Intercord, mit dem ich auch die Kurzwelle entdeckte, die ganz ohne Internet den Empfang von Hörfunksendungen aus aller Welt ermöglichte. Mehr als 50 Länder unterhielten damals auch Auslandsdienste mit Programmen in deutscher Sprache.
Im Laufe der Jahre hörte ich neben Stationen aus ganz Europa auch deutschsprachige Sendungen aus Kanada und Brasilien, Südafrika und China, um nur einige Beispiele zu nennen. Mich faszinierte dieses Medium und dabei ist es bis heute geblieben.
In DX-Camps treffen sich Hobbyfreunde, die sich für Rundfunkfernempfang interessieren, um gemeinsam auf Wellenjagd zu gehen. Das Camp in Döbriach hat insofern seinen besonderen Reiz, als es in einer auch für „normalen“ Urlaub sehr attraktiven Gegend stattfindet.
Schon in den 90er Jahren habe ich das DX-Camp der ADXB mehrfach besucht. Von 2006 bis 2012 hat es beruflich bedingt leider nicht geklappt, doch seit 2013 bin ich nun wieder regelmäßig dabei. Aktuell sind bereits Hobbyfreunde aus Österreich, der Schweiz, Italien und Deutschland hier. Viele weitere DXer werden in den kommenden knapp zwei Wochen erwartet.
Ich habe heute meinen Hörplatz aufgebaut, nachdem wir den gestrigen Abend in geselliger Runde verbracht haben. Wenn man sich ein Jahr lang nicht gesehen hat, gibt es natürlich viel zu erzählen.
Im Gepäck habe ich den Lowe HF-150, einen sehr kompakten und dennoch leistungsfähigen Weltempfänger, der mich auch auf Reisen nach Afrika bereits begleitet habe. Diesen betreibe ich an einer Magnetic-Loop-Antenne, die den Frequenzbereich von 2,5 bis 30 MHz abdeckt.
Dazu habe ich de Degen DE1103 mit dabei. Dieses kleine und noch dazu sehr preiswerte Gerät aus chinesischer Produktion wurde speziell für UKW-Fernempfang modifiziert und wird an der eingebauten Teleskopantenne betrieben.
Dazu habe ich natürlich auch für die Kommunikation im DX-Camp gesorgt. So habe ich das MacBook Air, das iPad mini 2 und das iPhone 6 Plus von Apple mit dabei. Das Nokia Lumia 1020 dient nicht nur als mobiler Hotspot, sondern sorgt auch für Schnappschüsse auf dem Camp.