Der österreichische Mobilfunk-Netzbetreiber Drei bietet unfreiwillig einen Vorgeschmack darauf, was uns deutschen Mobilfunkkunden drohen können, wenn es mit der Fusion von o2 und E-Plus auch technisch Ernst wird. Allerdings ist die Situation bei Drei.at gleich noch einmal extremer.
Früher hatte Drei ein National-Roaming-Abkommen mit A1, jetzt mit T-Mobile Austria. Hintegrund ist, dass Drei ausschließlich ein UMTS-Netz betreibt und das GSM-Netz des Roaming-Partners als „Unterbau“ für die flächendeckende Versorgung seiner Kunden benötigt.
Übernommen hat Drei den Mitbewerber Orange. Das ganze geschah vor mehr als einem Jahr. Interessant ist, dass die Netzkennung von Orange weiterhin eigenständig in der Luft ist. Kurios ist, dass man sich als Drei-Kunde dort zwar einbuchen kann, allerdings nicht überall. Zumindest der Zugang zum UMTS-Netz des ehemaligen Orange ist oft nicht möglich.
Spannend ist auch, was die Drei-SIM im Samsung Galaxy Note 3 bei einer Netzsuche veranstaltet. Da werden nämlich sämtliche österreichischen Mobifunknetze als ein Netz von Drei erkannt. Das eigene Netz, das Netz von Orange und der ehemalige Roaming-Partner A1 werden als 3 dargestellt, T-Mobile Austria heißt hier 3 AT.
Wer als technisch nicht so versierter Nutzer permanent die automatische Netzwahl eingeschaltet hat, wird sich an diesem Effekt nicht stören. Möchte man je nach Empfangssituation aber ein bestimmtes Netz auswählen, so ist das in der Praxis gar nicht so einfach und nur das unter der Kurzwahl *#0011# erreichbare Service-Menü gibt Aufschluss darüber, welches Netz gerade wirklich genutzt wird.