Im Jahr 2012 habe ich mich erstmals gegen den Kauf des seinerzeit aktuellen iPhone-Modells entschieden. Das iPhone 5 kam seinerzeit mit extrem beschnittener LTE-Schnittstelle auf den Markt. In Deutschland wurde nur LTE 1800 unterstützt, das viel wichtigere 800-MHz-Band fehlte dagegen. Erst ein Jahr später brachte Apple mit dem iPhone 5s und dem iPhone 5c gleich zwei Smartphones mit für den deutschen Markt vollwertigem LTE-Funkmodul auf den Markt.
Ansonsten ist mir bislang nur das HTC Velocity 4G als Smartphone auf dem deutschen Markt bekannt, das eine „kastrierte“ LTE-Schnittstelle besaß. Bei diesem damals ersten LTE-Handy auf dem deutschen Markt fehlte der von der Deutschen Telekom und inzwischen auch von E-Plus verwendete 1800-MHz-Bereich.
Nun hat HTC sein aktuelles Smartphone-Flaggschiff, das HTC One (M8) in einer Dual-SIM-Version vorgestellt. Das Gerät soll sogar auf den deutschen Markt kommen. Eigentlich ist das genau das Smartphone, was ich mir immer gewünscht habe: Ein Highend-Device mit Dual-SIM- und LTE-Unterstützung. Doch leider handelt es sich bei näherer Betrachtung um ein „neues iPhone 5“.
LTE gibt es beim HTC One (M8) Dual-SIM nur auf 1800 und 2600 MHz. Der Frequenzbereich um 800 MHz fehlt. Das ist ungefähr so, als ob ich ein UKW-Radio auf den Markt bringen würde das zwar den Bereich von 100 bis 108 MHz abdeckt, nicht aber die Frequenzen von 87,5 bis 100 MHz.
800 MHz ist für Telekom, Vodafone und o2 die wichtigste LTE-Frequenz. Hier lassen sich auch größere Regionen mit vergleichsweise geringem technischen Aufwand versorgen. Die Telekom nutzt lediglich in Städten auch LTE 1800 und 2600, während Vodafone und o2 auf 1800 MHz nicht einmal Kapazitäten für LTE zur Verfügung haben.
Ich habe ernsthaft über das HTC One (M8) nachgedacht, aber ohne vollwertige LTE-Unterstützung werde ich mir das Gerät nicht zulegen, zumal es nicht geeignet wäre, eines meiner bestehenden Smartphones zu ersetzen. Unter diesem Gesichtspunkt wäre es Unsinn, fast 700 Euro für ein Handy auszugeben. Also bleibt die Hoffnung auf LTE-Dual-SIM-Smartphones, die alle relevanten Frequenzen abdecken. In diesem Jahr ist mit solchen Geräten aber wohl kaum noch zu rechnen.