Bis gestern war WhatsApp so etwas wie eine Norm. Jeder, wirklich jeder hatte diesen Messenger auf seinem Smartphone. Alle anderen Messenger, die ich jemals getestet habe, hatten bei weitem nicht diese Nutzer-Basis, obwohl mir ein Dienst wie ChatOn von Samsung von den technischen Möglichkeiten her (Paralleleinwahl auf bis zu vier Geräten und via Internet-Browser sogar PC-Nutzung) deutlich besser gefallen hat.
Dann kam die Nachricht, dass Facebook WhatsApp aufgekauft hat. Diese schlug in der gesamten Szene wie eine Bombe ein. Die ersten bisherigen WhatsApp-Nutzer loggten sich noch in der Nacht aus dem Messenger aus. Heute gab es dann heiße Diskussionen über einen Nachfolger von WhatsApp. Soll es Threema werden? Nimmt man vielleicht Telegram? Oder vielleicht doch BBM?
Eine gerade Linie ist nicht erkennbar, eine Norm – so wie es WhatsApp bislang war – gibt es nicht mehr. Dabei besteht meiner Ansicht nach derzeit überhaupt kein Handlungsbedarf. WhatsApp sieht noch genauso aus wie gestern, WhatsApp funktioniert noch genauso wie gestern, WhatsApp kostet noch das gleiche wie gestern und bei WhatsApp wird Datensicherheit noch genauso klein geschrieben wie gestern.
WhatsApp und Facebook haben erklärt, dass der aufgekaufte Messenger autonom bleibt. Das halte ich auch für realistisch. Bei Instagram, das bereits seit 2012 zu Facebook gehört, ist das nämlich auch nicht anders. Natürlich muss man beobachten, wie sich der Messenger weiter entwickelt, inwieweit Facebook tatsächlich Einfluss nimmt und was bezüglich der Nutzung persönlicher Daten ans Tageslicht kommt.
Besonders lustig finde ich, dass auch Nutzer, die neben WhatsApp auch bei Facebook ein Profil haben, nun überstürzt dem Messenger den Rücken zukehren. Ich selbst nutze WhatsApp bis auf weiteres weiter. Parallel habe ich als Blackberry-Nutzer BBM in Betrieb, dazu kommen Hangouts, Skype und der Facebook Messenger, aber das war es dann auch. Weitere Smartphone-Messenger werde ich vorerst nicht installieren.
Ich lege Wert darauf, dass ein von mir verwendeter Messenger auch auf dem Blackberry Q10 läuft. Es ist einfach sehr bequem, mit einer Hardware-Tastatur schreiben zu können. Android-Messaging-Apps laufen aber auf dem Blackberry nicht vernünftig. Man bekommt keine Push-Benachrichtigungen für eingegangene Nachrichten (Ausnahme ist die offizielle Skype-App aus der Blackberry World).
So gesehen ist die Auswahl der für mich sinnvoll nutzbaren Messenger eher begrenzt. Neben WhatsApp und BBM gibt es nur Google Talk (Hangouts), den Yahoo! Messenger und Skype. Alles andere läuft nicht oder nur eingeschränkt, aber mir reicht diese Auswahl auch völlig aus. Ich bin weiter auf WhatsApp erreichbar. Wer diesen Messenger nicht mehr nutzen möchte, kann mir gerne auch auf BBM schreiben. Und wem das alles auch nicht gefällt: Es gibt auch noch die E-Mail und telefonieren kann man mit einem Smartphone glaube ich auch noch.