Bereits seit dem Frühjahr ist Skype als Preview für Smartphones mit dem Betriebssystem Blackberry 10 verfügbar. Dabei handelt es sich um eine Android-Portierung. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war man freilich froh darüber, dass es die Anwendung überhaupt gab. Warum diese aber noch heute, mehr als sechs Monate später, nur als völlig unakzeptable Beta-Version verfügbar ist, ist mir unklar.
Vorteil gegenüber dem Multimessenger IM+ – ebenfalls eine Android-Portierung – ist die Möglichkeit, die Skype-App zu schließen und dennoch erreichbar zu bleiben. Dennoch weist die App einige Bugs auf, die man einer vorübergehend verfügbaren Beta-Version sicher nachzieht, die aber dann so richtig peinlich sind, wenn die Vorab-Variante offenbar nicht mehr durch eine finale App abgelöst wird.
Da wäre zum einen der sehr langsame Start der App. Direkt nach dem Aufrufen der Anwendung lässt sich diese praktisch nicht bedienen. In meinem Fall dauert es regelmäßig mehrere Minuten, bis ich innerhalb der Skype-App wieder navigieren kann.
Wesentlich schlimmer ist aber die Tatsache, dass Skype die Kontakteliste des Smartphones völlig zumüllt. In meinem Fall befindet sich jeder Skype-Kontakt mittlerweile gefühlt zehn Mal im Adressbuch. Dabei werden diese Kontakte angezeigt, obwohl Skype überhaupt nicht als Dienst im Adressbuch ausgewählt werden kann.
Ich lasse mir normalerweise nur meine im Microsoft-Exchange-Konto gespeicherten Kontakte anzeigen. Der Skype-Spam wird dennoch angezeigt und kann höchstens in mühevoller Kleinarbeit wieder gelöscht werden. Die unerwünschten Einträge bleiben auch erhalten, wenn die Skype-App längst wieder gelöscht ist.
Ich kann es nicht nachvollziehen, dass Microsoft eine solche App programmiert und für die Blackberry World freigegeben hat. Noch weniger verstehe ich, dass diese Anwendung von der (offenbar nicht vorhandenen?) Eingangskontrolle für den App-Shop nicht abgelehnt wurde. Mit Qualität und Präzision, wie ich es früher von Blackberry gewohnt war, hat das jedenfalls nichts zu tun.
Solche Apps sind Anti-Werbung für Blackberry 10 und dürften dazu beitragen, dass sich irgendwann auch die letzten verbliebenen treuen Fans von dieser Plattform abwenden. Wenn Blackberry irgendwie noch die Kurve kriegen und auf die Erfolgsspur zurückkehren will, muss zumindest die Qualität der ohnehin bescheidenen Auswahl an Apps stimmen.