In der vergangenen Woche berichtete ich darüber, rund 45 Minuten in der Warteschleife der Vodafone-Kundenbetreuung verbracht zu haben, ohne einen Hotliner an die Strippe zu bekommen. Ich habe daraufhin ganz offiziell über die Pressestelle des Netzbetreibers angefragt, wie es dazu kommen kann. Eine Antwort erfolgte prompt. Nach Vodafone-Angaben handelte es sich um eine Sonder-Situation (Anruf wenige Sekunden vor 22 Uhr, wo ein Teil der Hotline-Mitarbeiter in die Nachtruhe geht; die Mitarbeiter der Nachtschicht haben meinen Anrufversuch aber nie erhalten, da er eben noch wenige Sekunden vor 22 Uhr erfolgt ist).
Man versprach mir den Rückruf durch eine Mitarbeiter der Premium-Kundenbetreuung, um die bei meinem Datenvertrag offenen Fragen zu klären. Dabei ging es mir um den Wechsel in einen günstigeren Tarif, der mir vor rund zehn Monaten für Dezember 2012 zugesagt, dann aber doch wieder verwehrt wurde. Erst nach Ablauf von zwölf Monaten sei eine solche Umstellung möglich. Zwischenzeitlich erhielt ich allerdings die Information, erst im März 2014 könne ich meinen Vertrag umstellen lassen.
Am Montag berichtete ich nun auf teltarif.de über massive Netzprobleme, die nicht nur ich, sondern auch Kollegen und vor allem Leser seit längerer Zeit bei Vodafone beobachten. Gestern erhielt ich dann tatsächlich einen Anruf von der Kundenbetreuung, die mir bezüglich des Tarifs tatsächlich sehr entgegengekommen ist. Das ist kulant und unter den aktuellen Vertragsbedingungen kann ich mir nun durchaus vorstellen, noch längere Zeit Kunde bei Vodafone zu bleiben – wäre da nicht die in der Tat immer schlechter werdende Netzqualität. Ich habe aber in jedem Fall bis zum Frühjahr kommenden Jahres die Möglichkeit, die Veränderungen im Netz weiter zu beobachten, um dann ggf. zu reagieren.
Der Vertrag ist von den Features her in jedem Fall sehr interessant, zumal ich dazu insgesamt fünf SIM-Karten besitze: Neben der Hauptkarte sind das zwei UltraCards, die wiederum aus jeweils einer Mini- und einer Micro-SIM bestehen. Das gibt es so bei keinem anderen Netzbetreiber – nutzt aber wiederum nichts, wenn die Netzqualität nicht stimmt.
Tariflich wäre Vodafone für mich sehr interessant, zumal es das Unternehmen nicht nur ermöglicht, UltraCards zu reinen Datentarifen hinzuzubuchen. Auch eine 60-Minuten-Option kann für 5 Euro zusätzliche monatliche Grundgebühr hinzugebucht werden. Vodafone bildet damit als meines Wissens einziger Netzbetreiber meine Bedürfnisse ab: Ich telefoniere sehr wenig, bin dafür aber Daten-Poweruser. Hätte Vodafone die passende Netzqualität, so wäre die MobileInternet Flat 50,0 plus 60-Minuten-Paket exakt der richtige Tarif für mich. Bei allen anderen Anbietern zahle ich – wenn ich viel Highspeed-Datenvolumen benötige – für eine Allnet-Sprach-Flatrate, die ich nicht brauche.
Da es aber nunmal nicht nur auf den Tarif, sondern auch auf die Netzqualität ankommt, führt für mich derzeit kein Weg an der Deutschen Telekom vorbei, wie sich auch beim diesjährigen teltarif-Netztest gezeigt hat. Speziell an meinem Wohnort bietet E-Plus nur GSM 1800 mit entsprechend schlechter Indoor-Versorgung an. Dazu kommen immer wieder auftretende Sprachqualitätsprobleme. Mit Vodafone kann ich dagegen telefonieren, aber praktisch keine Daten übertragen. o2 ist O.K., bei mir zuhause sogar das stärkste Netz. Dafür ist der UMTS-Ausbau in meiner Gegend deutlich schlechter als bei allen drei Mitbewerbern.
Bin deiner Meinung, reine Vodafone Datentarife werden in den letzten Monaten (bzw in der Vergangenheit ziemlich regelmäßig) regelrecht verramscht, man kommt zum Beispiel für die 5GB Flats auf effektive Monatspreise von um die 4-5 EUR. Da muss man sich natürlich fragen, warum macht Vodafone das und was hat es für Auswirkungen auf das Netz, wenn die Verträge so aggressiv unters Volk gebracht werden.